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Erfahrungsbeschreibung 9022 (ins Deutsche übersetzt von Sandra):

Der Tag, an dem ich vor dem Himmelstor stand

„Nachdem ich zurück war, verliebte ich mich buchstäblich in alles, das existiert, so wie ich es gelernt hatte.“

Alan R. Stevenson


Ich wünschte ich könnte sagen, der Tag an dem ich starb, war einfach nur ein ganz gewöhnlicher Tag wie jeder andere, dann würde es bestimmt dramatischer klingen. Stattdessen war der Tag, wie eine ironische Vorschau auf das sich anbahnende Ergeignis, überschattet vom einzigen Schneesturm des gesamten Winters auf der Niagara-Halbinsel. Für mich war es der Auftakt zur unvermeidlichen Realität, der sich jeder von uns eines Tages stellen muss. Es ist dieser Tag, den einige erwarten und vor dem sich andere im wahrsten Sinne des Wortes zu Tode fürchten.

26. Februar 2010 liegt noch nicht allzu lange hinter mir. Ich habe diese Zeit an der Sonne in der Obhut meiner Lieben verbracht. Ich bin dankbar, dass ich eine friedliche Umgebung hatte, um meinen Körper ebenso heilen zu lassen wie den Geist, meine Seele zu ordnen und die Lektion zu lernen, was „SEIN“ bedeutet.

Dieser Morgen war insofern ganz anders, als in der Beschaffenheit meiner physichen Welt etwas nicht ganz synchron zu laufen schien. Unter normalen Umständen würden den meisten Menschen diese winzigen Details gar nicht auffallen. Seit drei Tagen hatte ich Schmerzen und war davon ausgegangen, dass es sich lediglich um starkes Sodbrennen handelte. Ich befand mich in einer ganz und gar nicht idealen Lebenssituation und ignorierte den Schmerz, obwohl ich tief in mir fühlte, dass ich auf ihn hören sollte. Hier stolperte ich zum ersten Mal über meinen eigenen Hochmut, indem ich der Arbeit gegenüber meiner Gesundheit Vorrang gab. Ich machte mich bereit für meinen Arbeitstag ohne von meinen täglichen Gewohnheiten abzuweichen. Doch ich spürte eine Trägheit, die mich beim Anziehen meiner Winterstiefel überkam.

Mit einem staken Gefühl der Besorgnis ob des bitterkalten kanadischen Wetters ignorierte ich noch immer meine Instinkte, die mich unerbittlich quälten. Aufgrund einer Finanzkrise, die meine Ziele ohnehin schon vereitelt hatte und eines Arbeitspensums das mich die letzten sechs Tage praktisch zum Durcharbeiten gezwungen hatte, musste ich meine innere Stimme auch diesmal ignorieren und ins unwirtliche Freie hinausgehen. Ich spürte den Schmerz beinahe schon bei jeder Bewegung, redete mir aber ein, dass nichts wäre. Schon alleine der Gedanke, jetzt sechs Blocks durch den Schneesturm zu gehen, verschlimmerte mein körperliches Befinden zusätzlich. Für einen flüchtigen Moment überlegte ich, meinen jüngeren Bruder um Hilfe zu bitten, der sich im Wohnzimmer die Morgennachrichten ansah.

Leider malte ich mir im Kopf sofort seine typische Antwort aus: „Reiss dich mal zusammen, Mann!“, die er immer parat hatte, wenn jemand mit einem persönlichen Problem oder einer Notlage auf ihn zukam. Darum verwarf ich den Gedanken sofort wieder, zog meinen Mantel über mein Zwiebellook-Outfit und streifte mit einem Gefühl großer Traurigkeit meinen Hut und meine Handschuhe über.

Als ich die Tür zu diesem eisigen Schneesturm öffnete, verspürte ich am Rande meines Bewußtseins dieses drohende Gefühle des bevorstehenden Untergangs. Diese unerklärliche Traurigkeit überwältigte mich – ein weiteres Warnzeichen meiner inneren Stimme. Gleichmütig ignorierte ich auch diesen Hinweis, trat nach draußen und schloss die Tür zur ersten Gelegenheit, mein Leben zu retten. Ich habe kein einziges Wort an meinen Bruder gerichtet. Ich hab mich nicht mal verabschiedet, als ich das Haus verlies, da nach einem Streit zwei Tage zuvor immer noch eine Spannung zwischen uns war. Die Ursache des Streits war wie so oft bedeutungslos.

Der Wind blies sogar noch stärker und es fiel mehr Schnee. Der Kragen meines Mantels presste sich gegen meine Wange, als ich die Verandastufen freimachte. Ich bewegte meine Beine durch den knöcheltiefen Schnee Richtung Hauptstraße. Obwohl ich meinen Kopf gesenkt hielt, trieben mir die beißenden Winde Tränen in die Augen. Selbst ein gesunder Mensch wäre an diesem Tag nicht freiwillig durch die Stadt gelaufen. Der quälende Schmerz in meiner Brust hatte mittlerweile ein Stadium erreicht, in dem ich nicht mehr klar denken konnte, also ging ich in den Leden um die Ecke, um mir eine Rolle Antazida-Tabletten zu schnappen, obwohl mir eigentlich schon bewußt war, dass meine Lage wesentlich ernster war. Ich brauchte zu diesem Zeitpunkt einfach ganz dringend Erleichterung von den Schmerzen – Zur Hölle – egal was!

Während ich hinter einem anderen Kunden wartete, der gerade seine Einkäufe bezahlte, sah mich der Verkäufer, der mich ziemlich gut kannte, mehrmals besorgt an. Wieder einmal bot sich eine Gelegenheit, mein Leben zu retten, wenn ich nur um Hilfe gebeten hätte. Dafür gibt es hier keine Ausrede. Ich hatte in den letzten sechs Monaten viele Gespräche mit diesem Angestellten geführt und wusste, dass er in seiner Heimat Serbien Sanitäter war. Aufgrund seines Akzents konnte er sich in Kanada nicht als Sanitäter qualifizieren. Das Traurige und Ironische daran war, dass sein Englich besser war als das der meisten, die hier geboren wurden. Er lies mich keinen Moment aus den Augen, als ich mich bemühte die Antazida-Rolle zu öffnen. Ich kann mich kaum erinnern, dass ich sie bezahlt habe und als sich mein Zustand verschlechterte sah er mich eindringlich an.

„Geht es Ihnen gut?“

„Oh, mir geht’s gut.“

„Sie sehen aber gar nicht gut aus,“ sagte er nachdrücklicher.

Obwohl seine Worte meinen schmerzverzerrten Geist erreichten, wollte ich mir meinen schlechten Zustand – entgegen besserem Wissen – immer noch nicht eingestehen.

„Mir geht es gut.“ Beharrte ich, obwohl ich in Wahrheit bestürzt war und mich eine emotionale Hoffnungslosigkeit überkam. Meine Gefühle und Gedanken spielten verrückt, wie eine Achterbahn, die kurz vorm Entgleisen ist.

Ich konzentrierte mich auf die Medikametenverpackung in meinen Händen. Das war alles, was ich noch tun konnte. Schliesslich gelang es mir, mich zur Tür zu bewegen während ich nach und nach die Tabletten in meinen Mund steckte. Die einfache Aufgabe die Türe zu öffnen fiel mir so schwer als müsste ich ein Auto schieben und ich verpasste eine weitere Gelegenheit, mein Leben zu retten.

Ich trat hinaus in den heftigsten Sturm seit Jahren um diese sechs Blocks zu gehen. Meine Füße fühlten sich an wie aus Blei, es war so gut wie unmöglich, sie aus dem immer tiefer werdenden Schnee zu heben. Mit jedem Schritt verstärkte sich der Druck um meine Brust noch weiter. Ich fühlte mich wie in einem Schraubstock. Mein schmerzverwirrter Verstand suchte fieberhaft nach Lösungen, während mein Ego beharrte: „Dies ist nicht DER Tag und mir wird nichts passieren!“

Ich kämpfte mich die Lake Street entlang, kurz hinter den Waffenkammern, sah mich um, um abzuschätzen, wie weit die Bushaltestelle noch entfernt war und stellte verzweifelt fest, dass ich in diesem Sturm völlig alleine war. Es war weit und breit keine Menschenseele zu sehen, keine Autos, keine geöffneten Geschäfte, nur der unerbittliche Wind, der beißende Schnee und meine qualvollen Schmerzen. Ich fühlte mich so alleine wie noch nie zuvor. Ich erinnere mich heute noch ganz klar an meine innere Stimme: „Du musst ins Krankenhaus!“ Und doch beharrte ich in meinem sturen Glauben, dass es schon von selbst vergehen würde, wenn ich einfach weitermache. Es würde schon wieder in Ordnung kommen.

Die Bushaltestelle zu erreichen fühlte sich wie ein Sieg an, obwohl ich nun auf den verspäteten Bus warten musste. Als er ankam und ich einstieg, warf ich die Münzen ein und stellte fest, dass sich mit einem Herzschlag alles geändert hatte. Ich sackte ein paar Reihen hinter dem Fahrer in einem Sitz zusammen und bekam Schweißausbrüche. Ich konnte mich nur noch in Zeitlupe bewegen, da mir mein Körper nicht mehr richtig gehorchte. Widerwillig musste ich mir eingestehen, dass ich nun keine andere Wahl mehr hatte, als um Hilfe zu bitten, da ich andernfalls sterben würde. Und selbst jetzt noch, als mir die nackte Wahrheit ins Auge blickte, konnte ich mich nicht sofort dazu überwinden. Wieder einmal schrie alles in mir danach, um Hilfe zu bitten. Wer hätte gedacht, dass ich meinen Körper und Geist so lange zum Weitermachen hätte zwingen können, bis zum bitteren Ende?

Als mir die Busfahrerin über den Spiegel in die Augen sah, bat ich sie unverzüglich den Notruf (911) zu kontaktieren. Sie fragte noch „Warum?“ während sie schon das Telefon in die Hand nahm. Mit stockender Stimme sagte ich ich, dass ich einen Herzinfarkt hätte. Langsam wandte ich mich zurück und bemerkte eine Frau, die mir gegenüber saß. Ein entsetzter Ausdruck lag auf ihrem runden Gesicht, als sie ihre sperrige Handtasche fest an ihre Brust drückte.

Der Schmerz verflüchtigte sich rasch, als mich eine tiefe Ruhe sanft einhüllte. Mein blick senkte sich langsam auf meine Stiefel und ich dachte: „So ist es also zu sterben.“ Während dieses Gedankens starb ich. Es wurde dunkel und all die Schmerzen, die Sorge, die Angst und Furcht, die ich während der letzten drei Tage durchlebt hatte, verschwanden einfach. Diese unglaubliche, tiefe Ruhe verstärkte sich und trat an die Stelle des Schmerzes.

Dann tauchte langsam eine neblige Öffnung von etwa 15cm Durchmesser vor mir auf. Mein Geist war klar und ich fühlte mich schwerelos, als ein starkes Gefühl von Faszination mein Wesen verschlang, als ich eine langsame, leichte Seitwärtsbewegung mit minimalem Druck um mich herum spürte. Als ich nach unten schaute, bemerkte ich, dass ich vier Arme, Beine, Hände und Füße hatte. Jeweils ein Paar wirkte dichter, während die anderen Paare durchscheinend waren und direkt außerhalb meines physischen Körpers schwebten.

In diesem Moment trat mein Langzeit-Beschützer, ein Tiger mit fast zwei Metern Schulterhöhe, aus dem Schneesturm in den Bus. Es hört sich vielleicht komisch an, aber ich kannte ihn bereits aus anderen Situationen/Begegnungen in meinem Leben. Tiger ist ein Seelenwächter oder was als „Beschützer der Seelen“ bekannt ist. Er näherte sich mir und schmiegte seinen Kopf liebevoll an meine linke Wange. Während er sich langsam zurückzog, schaute er mir in die Augen und sprach telepatisch mit mir. Du stirbst gerade. Er wandte den Kopf zu den nächstgelegenen Fenstern, wo holografische Bilder Ereignisse aus meiner Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zeigten, sich verlangsamten und zu Bildern meiner beiden Töchter wurden.

Er sah mich an und sagte, wenn du dich dafür entscheidest.

„Also hab ich eine Wahl?“ fragte ich verwirrt.

„Ja, die hast du. Alle haben eine Wahl. Jeder bekommt eine Wahlmöglichkeit und niemand verurteilt dich dafür, egal wie du dich entscheidest. Wo du warst, wo du bist, wohin dich deine Reise noch führt, jedes Mal ist es deine eigene Wahl.“

Ich war überwältigt von meinem emotionalen Lebensrückblick, den wir alle erleben müssen, ob wir bleiben oder zurückgehen. Am besten beschreibe ich es so: Jeder Gedanke und jedes Gefühl, dass du jemals hattest sowie jede körperliche Handlung, die du je ausgeführt hast, werden in eine emotionale Kategorie eingeteilt. Frage dich, welche Emotionen dein bisheriges Leben am besten Zusammenfassen.

Mein Rückblick war geprägt von Schuldgefühlen, weil ich meine vielen Talente und somit auch mein Leben verschwendet hatte.

Wir sahen einander tief in die Augen und in einem weichen, unterwürfigen Ton antwortete ich:

„Ich möchte bleiben. Ich möchte leben.“

„Sehr gut“, sagte Tiger. „Jetzt hast du eine Aufgabe.“

Als Tiger sich zum Gehen wandte, kam mir der Gedanke ich wär eingeladen, ihm zu folgen. Ich bin eigentlich nich wirklich aufgestanden oder gegangen, aber wir sind sofort zu einem weit entfernten Ort gereist, der von einem leuchtend weißen Nebel umgeben ist.

Als wir ankamen, trat Tiger vor mich und drehte sich halb zu mir um. Am Rande meines linken peripheren Sichtfeldes erschienen drei Wesen, die ich als die Wesen 111 oder 3 bezeichne. Als ich meinen Blick auf sie richtete, verschwanden sie, aber als ich Tiger ansah, tauchten sie wieder auf, nur um wieder zu verschwinden, als ich hinsehen wollte. Es erinnerte mich daran, einen entfernten Stern am Nachthimmel anzusehen. Wenn man ihn direkt betrachtet, schein er zu verschwimmen, erscheint aber wieder, sobald man nicht direkt hinsieht.

Hier erhielt ich meine erste Lektion von Tiger. Ich überlegte hin und her, warum ich die drei sehen konnte und auch wieder nicht. Es ist egal, flüsterte Tiger. Dann informierte er mich, dass das mittlere der drei Wesen ein Lehrer sei, nicht für mich selbst, sondern für die beiden anderen Wesen, die ihn flankierten. Schließlich sollen sie selbst Lehrer werden. Der Lehrer ist ein ursprüngliches Bewusstsein (oder ein Kind, wenn das für dich mehr Sinn macht) dessen, was die meisten als Gott bezeichnen.

An dieser Stelle gibt es einige wichtige Details, die die Leser verstehen müssen. Erstens existiert die Zeit, wie wir sie wahrnehmen, nicht. Sie ist nur eine Möglichkeit, Entfernungen zu messen, zB die Entfernung, die das Licht in einem Jahr zurücklegt oder die Sonne, die den Himmel von Horizont zu Horizont überquert. Zum besseren Verständnis werde ich mich hier aber an die Zeit halten, wie wir sie üblicherweise auf der Erde verstehen. Ich starb ungefähr um 9:25 Uhr und hatte das Gefühl einen ganzen Tag „drüben“ verbracht zu haben, dabei kehrte ich nur zehn Minuten später, um 9:35 Uhr zur irdischen Realität zurück.

Ich sollte bald verstehen, warum mir dieser Ort gezeigt wurde, als meine Konzentration sich erhöhte und ich fühlte, dass alles und jedes möglich war. Tiger fungierte als Kanal für das, was folgen sollte, da das meiste davon durch ihn zu mir floss. Etwas rechts von mir erschienen mehrere holografische, frei fließende Bilder mit vollem Hintergrund. Während der Projektion der Bilder fehlte mir mehrmals ein klares Verständnis für die Aussage, die mich erreichen sollte. Ich sagte in meinen Gedanken „Ja, aber…“ wurde aber durch Tiger unterbrochen, der mir ungeduldig sagte „es spielt keine Rolle“. Schließlich begann ich zu verstehen, dass dieser Satz sowohl ein wichtiges Lernmittel als auch ein Lernwerkzeug war. Es gibt Dinge, die wirklich wichtig sind, und dann gibt es solche, die es einfach nicht sind. Der Moment, in dem du fähig bist, die Dinge so zu unterscheiden, wird dich frei machen, das Wesen zu werden, dass du immer sein solltest.

Tiger begleitete mich zurück zum Bus und es war Zeit für mich, zurück zu gehen. Ich danke ihm dafür, dass er seine Einsichten und Wahrheiten mit mir geteilt hatte. Erneut schmiegte er seinen Kopf an meinen und badete mich in seiner intensiven Liebe, bevor er sich umdrehte und den Bus verlies. Ich habe ihn nicht mehr gesehen oder gefühlt seit er aus dem Bus davonschlich.

Als mein physisches Leben wieder zurückkam, sah ich die verstörte Busfahrerin vor mir stehen und verzweifelt sagen: „Was kann ich tun? Ich glaube, er ist tot!“ Ich war mir meiner Schmerzen und meiner Umgebung wieder vollständig bewusst. Der erste Sanitäter betrat den Bus und stellte ein paar Fragen, um meinen Zustand einzuschätzen. Ich war unglaublich erleichtert, dass endlich jemand gekommen war, um mir zu helfen. Als er sich umdrehte und den Bus verließ, war ich so erschrocken, dass ich in Gedanken schrie: „Bitte, verlass mich jetzt nicht!“, aber er ging nur zum Krankenwagen, um weitere Ausrüstung zu holen. Die Busfahrerin wartete neben mir, bis der Sanitäter zurück war. Dann lief alles ganz schnell ab, während sie zu dritt daran arbeiteten, mich so zu stabilisieren, dass sie mich ins Krankenhaus bringen konnten.

Im St. Catharine‘ s General Hospital injizierten, sprühten und verabreichten mir ein Arzt und eine Krankenschwester eine große Menge an Medikamenten, nachdem sie festgestellt hatten, wie ernst meine Lage war. Dann rief der Notarzt verzweifelt: „Los! Los! Los! Bringt ihn jetzt hier raus!“ Ich wurde ins entlegene Hamilton General zu einer Not-Herzoperation transportiert. Es war eine gerade Strecke auf dem Queen‘ s Highway. Dank Blaulicht und Sirenen kamen wir sehr schnell voran. Normalerweise wären wir mindestens eine halbe Stunde unterwegs gewesen. Durch die hinteren Fenster konnte ich sehen, wie die Autos verschwanden, als würden sie stillstehen. Da wurde mir klar, wie schnell wir fuhren.

Die Krankenschwester, die neben mir saß, sah die beiden Sanitäter an und sagte: „Wir wollen Sie nicht beunruhigen, da sie so ruhig wie möglich bleiben sollten.“ Sie blickte auf das Handy in meinem Schoß und fuhr fort: „.. aber wenn Sie jemanden anrufen möchten, wäre jetzt der richtige Moment.“

Mir traten Tränen in die Augen, als ich ihr gestehen musste, dass mein Handy am Vortag vom Netz genommen wurde. Rasch holte sie ihr eigenes Handy heraus und fragte nach einer Nummer, die sie für mich wählen konnte. Ich überlegte fieberhaft, wen ich anrufen sollte, weil ich niemanden belästigen wollte. Das war eine der schwierigsten Entscheidungen, die ich treffen musste, aber ich wusste, dass meine Töchter wissen mussten, wie sehr ich sie liebte und was sie mir während der Zeit, in der sie mein Leben geteilt hatten, bedeutet hatten.

Ich versuchte, mich an die Nummer ihrer Mutter zu erinnern und die Krankenschwester tippe sie Zahl für Zahl ein und überreichte mir dann das Telefon. Als Deb abnahm, entschuldigte ich mich sofort für die Störung und erklärte ihr die Situation, in der ich mich befand. Dann sagte ich ihr, was sie hören musste. Ich sagte ihr, dass sie mir - obwohl nicht alles so gelaufen war, wie wir es vor vielen Jahren geplant hatten – immer noch sehr wichtig war und dies auch weiterhin sein würde, was auch immer mit mir passieren würde und dass ich sie mit einer tief empfundenen Liebe gehen lassen würde. Ich stellte mir ihren stoischen/gefassten Gesichtsausdruck vor, der ihre wahren Gefühle überlagert hätte, aber ich hatte wirklich keine Ahnung, was sich nach dem Auflegen bei ihr abspielte.

Als wir das Krankenhaus erreichten, brachten mich die Sanitäter durch den peitschenden Schnee in die Notaufnahme und direkt weiter durch die vielen Gänge in einen Operationssaal. Auf dem Operationstisch wurde ich vom OP-Team komplett entkleidet und auf den Eingriff vorbereitet.

Während dieser Vorbereitung kam ein jung aussehender Chirurg auf mich zu, beugte sich über mich und fragte: „Was zum Teufel machen Sie auf meinem Tisch?“

Mit meinem letzten bisschen Galgenhumor antwortete ich: „Einen schlechten Tag haben.“

Er lächelte ein bisschen und ging für eine Weile weg. Als er zurückkam, sagte er „Ihre linke Arterie ist hundertprozentig verstopft. Medizinisch gesehen gibt es keine Begründung, die rechtfertigt, dass Sie noch leben. Wir nennen sowas einen ‚Witwenmacher-Herzinfarkt‘.“

Ich sah in aufmerksam an (mit einem ungewollt trostlosen Blick angesichts all der Chemikalien, die in meinen Körper gepumpt worden waren) und sagte ruhig: „Oh, aber ich lebe noch.“

Am späteren Abend erwachte ich langsam wieder aus der Bewusstlosigkeit. Ich kämpfte mich durch einen etwas nebligen Zustand zu einem Gefühl von Frieden. Ich fühlte mich noch nicht vollständig geheilt, aber dieses geringfügige Unbehagen blieb nur im Hintergrund meines Bewusstseins. Als ich in einem großen Raum auf der Intensivstation erwachte, konnte ich die Magie des Lebens fühlen und die Magie, die ein Tag enthalten kann. In den nächsten Tagen im Krankenhaus wurden nach und nach Geschenke sichtbar, mit denen ich zurückgekehrt war. „Geschenke“ ist vielleicht nicht der richtige begriff für etwas, das uns eigentlich angeboren ist, aber für mich waren es lebensverändernde Nachwirkungen meiner Erfahrung. Was in meinem Buch folgt, ist nur ein Teil dessen, was mir während meiner Zeit mit Tiger und den drei Wesen gezeigt wurde.

Hintergrundinformationen:

Geschlecht: Männlich

Datum an dem die NTE stattfand: 26. Februar 2010

Gab es zum Zeitpunkt Ihrer Erfahrung ein damit zusammenhängendes lebensbedrohliches Ereignis? Ja. Herzinfarkt.

NTE Elemente:

Wie betrachten Sie den Inhalt Ihrer Erfahrung? Durchwegs erfreulich.

Fühlten Sie sich von Ihrem Körper getrennt? Ich verließ ganz klar meinen Körper und existierte außerhalb davon

Wie war Ihre höchste Ebene von Bewusstheit und Wachheit während Ihrer Erfahrung, im Vergleich mit Ihrer Bewusstheit und Wachheit im Alltag? Mehr Bewusstheit und Wachheit als normal. Ohne direkten Bezug ist das schwierig zu erklären.

Zu welchem Zeitpunkt während der Erfahrung erlebten Sie die höchste Ebene von Bewusstheit und Wachheit? Kurz nach dem Dimensionswechsel.

Erhöhte sich die Geschwindigkeit Ihres Denkens? Nein

Schien die Zeit sich zu beschleunigen oder zu verlangsamen? Alles schien gleichzeitig zu passieren; oder die Zeit blieb stehen oder verlor jede Bedeutung Nocheinmal: Es ist unmöglich zu verstehen, wenn man nicht selbst eine NTE hatte. Die Frage Nummer 26 ist ein Taubenloch (wenn etwas – manchmal zwecks Mangel an besseren Vergleichen – oft unfair in eine „Schublade“ gesteckt wird). Kann ein Tropfen Wasser in einem Wasserglas als Tropfen existieren? Ja, und trotz allem ist er Teil des Ganzen.

Waren Ihre Sinne Lebhafter als gewöhnlich? Lebhafter als gewöhnlich

Hat sich Ihr Sehen auf irgendeine Weise vom normalen Sehen unterschieden? Das sind zwei komplett unterschiedliche Dinge – nicht vergleichbar!

Hat sich Ihr Gehör auf irgendeine Weise von Ihrem normalen Gehör unterschieden? Ich konnte ohne Augen sehen und ohne Ohren hören.

Schienen Sie Dinge zu bemerken, die sich an einem anderen Ort zutrugen? Nein

Gingen Sie in einen Tunnel hinein oder durch einen Tunnel hindurch? Nein

Begegneten Sie irgendwelchen (lebenden) oder verstorbenen Wesen, oder nahmen Sie sie wahr? Ja. Es ist eine Frage der Perspektive/Wahrnehmung. Ja, diese Wesen waren „lebendig“, das waren sie schon immer. Nur die Fahrzeuge, mit denen sie unterwegs waren (ihre menschlichen Hüllen) wurden schon vor einiger Zeit auf den Schrottplatz des Lebens gebracht.

Sahen Sie ein strahlendes Licht, oder fühlten Sie sich davon umgeben? Ein Licht deutlich mystischen oder jenseitigen Ursprungs

Sahen Sie ein nicht irdisches Licht? Ja. Einen weißen Nebel.

Schienen Sie in eine andere, nicht irdische Welt einzutreten? Ein klar mystischer oder nicht irdischer Bereich

Welche Emotionen verspürten Sie während der Erfahrung? Gefühl/Bewegung (e für Elektrizität, emotion/motion für Gefühl/Bewegung – zweideutiger Begriff) = sind das Schlüsselgeheimis unserer Existenz.

Hatten Sie ein Gefühl von Frieden oder Wohlgefühl? Unglaublicher Frieden oder unglaubliches Wohlgefühl

Hatten Sie ein Gefühl von Freude? Nein

Hatten Sie ein Empfinden von Einheit oder Harmonie mit dem Universum? Ich fühlte mich mit der Welt verbunden oder Eins mit ihr.

Schienen Sie plötzlich alles zu verstehen? Alles über das Universum. Grundlegende Prinzipien, die zu tieferem Verständnis führten.

Erlebten Sie Szenen aus Ihrer Vergangenheit? Ich erinnerte mich an viele vergangene Ereignisse. Unwichtig. Wendepunkte für eine zukünftige Ausbildung.

Erlebten Sie Szenen aus der Zukunft? Szenen aus der Zukunft der Welt. Davon spreche ich nicht! Der Lauf der Zeit ist nicht in Stein gemeisselt.

Erreichten Sie eine Begrenzung oder eine begrenzende physische Struktur? Nein

Kamen Sie an eine Grenze oder an einen Punkt ohne Wiederkehr? Ich wurde definitiv bewußt vor die Wahl gestellt, ob ich ins irdische Leben zurückkehren wollte. Als Tiger den Kopf zu den nächstgelegenen Fenstern wandte, wo sich holografische Bilder Ereignisse aus meiner Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zeigten, sich verlangsamten und zu Bildern meiner beiden Töchter wurden. Er sah mich an und sagte, wenn du dich dafür entscheidest. „Also hab ich eine Wahl?“ fragte ich verwirrt. „Ja, die hast du. Alle haben eine Wahl. Jeder bekommt eine Wahlmöglichkeit und niemand verurteilt dich dafür, egal wie du dich entscheidest. Wo du warst, wo du bist, wohin dich deine Reise noch führt, jedes Mal ist es deine eigene Wahl.“ Frage dich, welche Emotionen dein bisheriges Leben am besten Zusammenfassen. Mein Rückblick war geprägt von Schuldgefühlen, weil ich meine vielen Talente und somit auch mein Leben verschwendet hatte. Wir sahen einander tief in die Augen und in einem weichen, unterwürfigen Ton antwortete ich: „Ich möchte bleiben. Ich möchte leben.“

Gott, Spiritualität und Religion:

Welche Religion hatten Sie vor Ihrer Erfahrung? Unsicher

Haben sich Ihre religiösen Praktiken seit Ihrer Erfahrung verändert? Nein

Welche Religion haben Sie jetzt? Kein Kommentar.

Enthielt Ihre Erfahrung Merkmale die mir Ihren irdischen Überzeugungen übereinstimmten? Inhalte die insgesamt nicht mit den Überzeugungen die Sie zum Zeitpunkt Ihrer Erfahrung hatten übereinstimmten. Was wir in unserer beschränkten Realität darüber denken, ist nur wie ein kleine Kratzer in einem riesigen Eisberg.

Gab es Veränderungen in Ihren Überzeugungen und Werten wegen Ihrer Erfahrung? Ja. Alles, was ich einst glaubte, hat sich geändert.

Sahen Sie verstorbene oder religiöse Geister? Nein

Begegneten oder bemerkten Sie irgendwelche Wesen, die vormals auf der Erde lebten und die namentlich in Religionen beschrieben werden (z.B.: Jesus, Mohammed, Buddha usw.)? Nein

Erhielten Sie während Ihrer Erfahrung Informationen über eine Existenz vor der sterblichen Existenz? Ja. Ich erhielt einige Einblicke in der Vergangenheit. Wie das Drehen, das die Zeitlinien erzeugt, oder das Entfalten physischer Ereignisse.

Erhielten Sie während Ihrer Erfahrung Informationen eine universale Verbundenheit oder Einheit? Ja, siehe die Wassertropfen-Metapher.

Erhielten Sie während Ihrer Erfahrung Informationen über die Existenz Gottes? Ja. Eine Wesenheit aus Bewusstsein, das niemand auf der Erde gänzlich verstehen kann. Zu sagen, ich würde es verstehen, wäre pure Überheblichkeit.

Betreffend unser irdisches Leben außerhalb der Religion:

Erhielten Sie während Ihrer Erfahrung besonderes Wissen oder Informationen über Ihre Bestimmung/Ihr Ziel? Ja. Das Konstrukt der physischen Realität und diese „E-motion“ (e für Elektrizität, emotion/motion für Gefühl/Bewegung – zweideutiger Begriff) = die Elektrizität setzt alles in Bewegung.

Erhielten Sie während Ihrer Erfahrung Informationen über den Sinn des Lebens? Ja. Das physiche Leben ist ein Erfahrungsbereich, in dem man lernen kann, dass „e-motion“ dafür sorgt, dass sich unsere physische Welt vor uns manifestiert, damit wir sie erfahren können. Wir müssen lernen, dass es wichtig ist WAS wir sind, und nicht WER wir sind, denn das ist nur unsere irdische Hülle.

Glauben Sie nach Ihrer Erfahrung an ein jenseitiges Leben? Unsicher. Ja. Mein Dasein in unserer ursprünglichen Form. Ein „Leben danach“ existiert definitiv. .

Erhielten Sie Informationen wie wir unsere Leben leben sollen? Ja. Unsere gängigen „Glaubenssysteme“ (religiöse Lehren?) beinhalten fast alles.

Erhielten Sie während Ihrer Erfahrung Informationen betreffend die Schwierigkeiten, Herausforderungen und Nöte des Lebens? Ja, ABER niemand möchte (positiv) an sich arbeiten… seht euch mal um!

Erhielten Sie während Ihrer Erfahrung Informationen über Liebe? Ja. Es ist die Liebe aus der wir alle erschaffen wurden und aus der wir bestehen.

Welche Veränderungen traten in Ihrem Leben auf nach Ihrer NTE? Unsicher. Ein beseeltes Leben hat nichts mit einem religiösen Leben zu tun, da es sich hierbei um zwei extrem unterschiedliche Richtungen handelt. Meine beseelte Existenz und mein Leben sind SEHR wichtig! Ich habe Menschen aus der ganzen Welt geholfen, die mich in den letzten zehn Jahren aufsuchten.

Haben sich Ihre Beziehungen spezifisch verändert wegen Ihrer Erfahrung? Ja. Ich habe mich WEIT aus der Komfortzone meiner Vergangenheit bewegt, um die Liebe meines Lebens am anderen Ende der Welt zu finden.

Nach der NTE:

War die Erfahrung schwierig mit Worten auszudrücken? Ja. Ich musste sie oft aufschreiben und überarbeiten. Es ist so schwierig, diese Erfahrung verständlich zu erklären.

Wie genau erinnern Sie sich an die Erfahrung im Vergleich zu anderen Lebensereignissen die um dieselbe Zeit stattfanden? Ich weiß nicht wie meine Erinnerung an die Erfahrung im Vergleich zu anderen Lebensereignissen, die um dieselbe Zeit stattfanden ist. Ich erinnere mich lebhaft an diese Erfahrung.

Haben Sie irgendwelche übersinnliche, außergewöhnliche oder andere besondere Gaben nach ihrer Erfahrung, die Sie vor Ihrer Erfahrung nicht hatten? Ja. Manchmal ein Gefühl für die Entfaltung und Kommunikation der Seelen. Ich lerne immer noch, diese Fähigkeit zu kontrollieren.

Gibt es einen Teil oder mehrere Teile Ihrer Erfahrung, die für Sie besonders bedeutsam oder signifikant sind? Ich empfand große Erfurcht vor diesem mittleren Wesen/Lehrer und seine Antwort auf meinen „e-motion“-Zustand, der direkt mit seiner Anwesenheit zusammenhängt. Er sagte: „ Ich bin nicht mehr und nicht weniger als das, was du bereits bist.“

Haben Sie diese Erfahrung jemals anderen mitgeteilt? Ja. Einen Monat oder so. Ja, ich erzählte es meiner Stiefmutter, als sie mich im Krankenhaus besuchte. A month or so. Yes, told my step mother when they came to visit me in hospital.

Hatten Sie vor Ihrer Erfahrung irgendein Wissen über Nah-Tod-Erfahrungen (NTE)? Ja, aber nur sehr wenig.

Wie beurteilten Sie die Realität Ihrer Erfahrung kurz nachdem sie stattfand (Tage oder Wochen)? Erfahrung war definitiv real. Sie schuf eine Reihe von Umständen, die es mir sehr schwierig machten, wieder hier zu sein, da meine früheren und die neuen Lebensverständnisse nicht übereinstimmen.

Wie beurteilen Sie die Realität Ihrer Erfahrung jetzt? Erfahrung war definitiv real

Hat irgendwann in Ihrem Leben irgendetwas je einen Teil der Erfahrung reproduziert? Nein

Gibt es irgendwelche anderen Fragen die wir stellen könnten, um Ihnen zu helfen, Ihre Erfahrung zu vermitteln? Welche Probleme und Einsichten/Rückblicke erfuhren Sie seit der NTE???


Erfahrungsbeschreibung 7581 (ins Deutsche übersetzt von Ingrid):

Der Tag an dem ich an der Himmelstüre stand

Ich wünsche mir, daß ich sagen könnte, der Tag an dem ich starb, war nur ein normaler Tag, so würde es buchstäblich dramatischer aussehen. Aber wie eine ironische Vorausschau der kommenden Attraktionen, war der Tag vom einzigen Schneesturm der Wintersaison auf der Niagara-Halbinsel, westlich der Niagarafälle besiegt; die Unvermeidlichkeit betrachtend, der jeder von uns eines Tages gegenüberstehen wird. Es war ein Tag, an dem einige sich Gedanken machen, während andere sich extem fürchten. 26. Feber 2010, ist jetzt nur eine kurze Distanz hinter mir, nachdem ich einige Zeit in der Sonne unter der Obhut von Angehörigen verbracht hatte; in einem friedevollen Raum um meinen Körper zu heilen, den Geist zu reparieren, die Seele zu ordnen und die Lektionen zu lernen, was Sein bedeutet. Dieser Morgen war ziemlich anders, in diesem Stoff meiner physischen Welt, die irgendwie nicht synchron erschien. Unter normalen Umständen, würden die meisten diese endlichen Umstände nicht wahrnehmen. Schmerz, der, wie ich annahm, starkes Herzbrennen war, hatte jetzt drei Tage lang gedauert. Ich war in weniger guten Situation, also ignorierte ich es, obwohl ich tief unten wußte, daß ich es nicht sollte. Ich trat zum ersten Mal in das widersprüchliche Loch vor, die Arbeit der Gesundheit vorziehend. Ich machte mich für die Arbeit fertig, meine Routine außer der Trägheit beim Anziehen meiner Winterstiefel, die mich störte. Mich mit einem machtvollem Gefühl, mich hinaus in das bitterkalte Winter des kanadischen Winters zu begeben, ignorierte ich die Instinkte, die mich unerbittlich quälten. Aber ausgelöst durch eine Finanzkrise, bei der sich die Enden fast nicht trafen und eine Arbeitszeit, die mich für die nächsten sechs Tage auf Trab halten würde: ein Faktor, der mich dazu zwang, meine innere Stimme und das strenge Wetter zu ignorieren. Wovon mich meine innere Stimme nicht überzeugen konnte war, den zunehmenden Schmerz – auch bei den einfachsten Bewegungen – wahrzunehmen. Der Gedanke, sechs Blocks im Schneesturm zu gehen, verschlimmerte mein physisches Unbehangen nur noch mehr. Für einen flüchtigen Moment lang dachte ich daran, meinen jüngeren Bruder um Hilfe zu bitten, weil er war im Wohnzimmer und sah sich die Morgen-News an. Aber ich stelle mir vor, daß er einfach sagen würde:“Saug es aus, Butterblume“, wie er typischerweise immer sagte, wenn es zu irgendeiner Erwähnung eines persönlichen Problems oder einer irgendeiner Notlage kam. Schnell verwarf ich den Gedanken, zog meinen Mantel über meine dicken Schichten und mit einem Gefühl von Traurigkeit, zog ich meine Kappe und Handschuhe an. Auch als ich die Türe öffnete und draußen ein Blizzard und eisige Temperaturen waren, spürte ich das bevorstehende Verhängnis über meinem Bewußtsein schweben. Die unerklärliche Traurigkeit begann mich zu überwältigen und die reine Emotion, war eine weitere Warnung. Ignorierend mit Stoizismus, trat ich einfach nach draußen und schloß die Tür, als erste Möglichkeit, mein Leben zu retten. Ich sagte nichts zu meinem Bruder, auch nicht das einfachste Aufwiedersehn, weil die Gemüter nach einem Streit vor zwei Tagen immer noch hoch waren, die Ursache so trivial wie sie meistens war. Der stürmische Wind und Schnee verstärkten sich, drückten den Kragen meines Mantels zu meiner Wange, als ich die Stufen der vorderen Veranda verlassen hatte. Ich wühlte mit meinen Füßen im fußhohen Schnee und schaffte meinen Weg bis zur Hauptstraße. Mit meinem Kopf gebeugt, machte mir der beißende Wind Tränen in den Augen. Auch in optimaler Gesundheit, war der Gang durch die Stadt – wie ich es normalerweise machte – keine Option an so einem brutalen Tag.

Die Qual in meiner Brust hatte eine verwirrende Ebene erreicht. Ich blieb am Geschäft an der Ecke stehen und und griff nach einer Rolle von Anticid-Tabletten, allerdings gegen mein besseres Urteilsvermögen. Jedoch wußte ich zu diesem Zeitpunkt, daß ich zu diesem Zeitpunkt eine gewisse Erleichterung brauchte. Während ich hinter einem anderen Kunden wartete, der für seinen Einkauf zahlte, sah mich der Verkäufer – den ich recht gut kannte – mehrmals besorgt an. Nochmals, eine Möglichkeit mein Leben zu retten, wenn ich einfach um Hilfe gebeten hätte. Es gab keine Entschuldigung. Ich hatte die letzten 6 Monate mit dem Verkäufer viele Gespräche geführt und wußte, daß er ein Sanitäter in seiner serbischen Heimat gewesen war. Er konnte in Kanada seine Qualifikation als Sanitäter nicht erlangen, wegen seinem Englisch, was – ironischerweise besser war, als das Englisch von vielen Eingeborenen. Seine Augen verliesen mich nie, als ich damit kämpfte die Antacid-Rolle zu öffnen. Ich erinnere mich kaum, ob ich dafür bezahlt hatte und als der die Veränderung sah, musterte er mich sorgfältig und fragte „Bist du in Ordnung?“

“Oh, ich bin OK.“

“Du siehst nicht gut aus“, sagte er fest. Obwol seine Worte in meinem schmerzgeplagten Geist registriert wurden, kämpfte ich an jeder Front meines sich verschlechternden Zustandes dagegen an, und forderten jeden gesunden Menschenverstand heraus.

“Ich bin in Ordnung,“ sagte ich.

Obwohl in Wahrheit ein Gefühl von schierer Bestürzung, gepaart mit einer emotionellen Hoffnungslosigkeit, in meine Gedanken flatterte und mit mir flirtete: während die emotionelle Achterbahn sich beschleunigte und es sich anfühlte, als ob sie jeden Moment entgleisen würde. Ich konzentrierte mich auf die Antacid-Packung, das war alles, das ich zusammenhalten konnte: schließlich, gelang es mir, die Packung zu öffnen. Ich eilte zur Türe, während ich mehrere Tabletten in meinen Mund steckte. Das normalerweise einfache Aufgabe, die Türe aufzustoßen, war so überwältigend, als ob ich ein Auto anschieben sollte, und nocheinmal ein Seitenschritt, wo ich die Gelegenheit gehabt hätte, meine Leben zu retten. Ich trat in den grimmigen Sturm hinaus, um sechs Blocks durch Wetterbedingungen zu gehen, die ich seit Jahren noch nicht erlebt hatte. Meine Füße schleppten sich, als ob Gewichte daran hängen würden, weil es war unmöglich, sie von dem ständig tiefer werdenden Schnee zu heben. Mit jedem Schritt verengte der Schraubstock der Angst meine Brust, doch als mein nebliger Verstand nach Lösungen suchte, drang mein Ego and die Oberfläche meiner Gedanken und schrie: „Das ist nicht der Tag und nichts wird mir passieren!“ Als ich mich die Lake Street hinunterkämpfte vorbei am Arsenal, blickte ich herum und bemerkte, wie weit ich von der Bushaltestelle noch entfernt war und daß ich vollkommen allein im Sturm war. Es gab keine Autos, keine Menschen, kein Geschäft war offen, nur der beinharte eisige Wind, Schneetreiben und unerträglicher Schmerz. Ich fühlte mich einsamer als je zuvor in meinem Leben. Bis heute erinnere ich mich klar, daß meine Instinkte riefen: „Du mußt ins Krankenhaus!“ Aber ich beharrte hartnäckig auf den törichten Glauben, daß ich schon weitermachen könne, die Episode würde vorbeigehen und ich würde hinterher schon OK sein. Es bis zur Bushaltestelle geschafft zu haben, fühlte sich an wie ein Sieg, aber jetzt mußte ich auf den verspäteten Bus warten. Als er ankam und ich einstieg, stecke ich die Münzen in den Schlitz und bemerkte – als sie in den Schnee fielen – daß sich alles von einem Herzschlag zum anderen, verändert hatte. Ich sackte in den Sitz hinter der Fahrerkabine. Mit grimmigem Verständnis, daß ich jetzt keine Wahl mehr hatte, sondern um Hilfe fragen müßte oder sterben und auch mit der kalten Wahrheit, die mir ins Gesicht starrte, konnte ich mich selbst nicht unmittelbar zum Handeln bringen. Wer weiß, wie der Verstand und der Körper wirklich reagieren, wenn sie unter den wirklich schlimmsten Umständen standen? Mein Fähigkeit, mich körperlich zu bewegen, wurde zur Zeitlupe hinuntergeschraubt, und meine Hände würden nicht reagieren, bei meinem kämpfen die Handschuhe, den Mantel und Hut abzulegen. Ich schwitzte auch stark. Nochmals schrieen meine Instinkte mich an, um Hilfe zu bitten. Ohne einen Gedanken fragte ich sie 911 zu rufen, als sich die Augen der Busfahrerin und meine sich im Spiegel, der ober ihr hängte, trafen. Sie fragte nur warum, als sie das Bord-Telefon abhob. Mit schwankender Stimme sagte ich, daß ich einen Herzinfarkt hätte. Langsam drehte sie sich um und bemerkte eine Frau, die mir gegenüber saß, ein erschrockener Ausdruck füllte das runde Gesicht und sie drückte ihre sperrige Handtasche fest an ihre Brust.

Der Schmerz begann sich aufzulösen und eine friedliche Stille umgab mich. Mein Blick ging langsam zu meinen Stiefeln, und ich dachte „Also so ist es, wenn man stirbt.“ Während dieses vorübergehenden Gedankens starb ich. Mein Blickfeld blinzelte in die Dunkelheit, und all der Schmerz, an dem ich über die vergangenen drei Jahre gelitten hatte, verschwand ohne Sorgen, Ängstlichkeit und Furcht. Die friedvolle Stille verstärkte sich, ersetzte all den Schmerz, den ich in den Momenten davor noch hatte. Dann begann sich langsam eine nebliche Öffnung vor mir zu zeigen, ungefähr 6 inches im Durchmesser. Mein Verstand war klar und ich fühlte mich lebhaft und voller Staunen, als ich eine leichte seitliche Bewegung spürte, mit dem leichtesten Druck. Nach unten blickend, bemerkte ich, daß ich vier Arme, Beine, Hände und Füße hatte. Ein Set war dichter proportioniert, während das andere Set mehr durchscheinende Gliedmaßen waren, die nur außerhalb meines physichen Körpers schwebten.

Zu diesem Zeitpunkt kam mein langjähriger Beschützer, eine Tiger nahezu einen halben Meter groß bis zur Schulter, aus dem Schneesturm in den Bus. Es schien seltsam zu sein, aber ich kannte ihn von anderen Begegnungen während meines Lebens. Tiger ist ein Seelen-Wächter oder wie es bekannt ist „ein Beschützer der Seelen“. Er näherte sich mir und rubbelte liebevoll seinen Kopf an der linken Seite meines Gesichts. Langsam zog er sich zurück, blickte in meine Augen und sprach in meinem Geist „du wirst bald sterben“.

Er drehte seinen Kopf zu den angrenzenden Fenstern, wo holographische Bilder Ereignisse aus der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft sichtbar wurden, und die Bilder meiner Töchter verlangsamten sich. Er blickte zurück auf mich und sagte „Wenn du dich entscheidest.“ „Also habe ich eine Wahl?“ fragte ich verwirrt. Er erwiderte „Ja, du hast. Alle von euch haben eine Wahl. Jedem ist eine Wahl gegeben, ohne daß ein Urteil gefällt wird.“ Ich war überwältigt von der emotionalen Summe meines Lebens, welches wir alle erfahren müssen, egal ob wir bleiben oder zurückkommen. Der näheste Weg, es zu beschreiben, bestand darin, jeden Moment zu verdichten in ihrem Leben und alles davon über wenige Momente zu erleben. Meines war markiert von Schuld, mein Leben und viele Talente vergeudet zu haben. Wir beide starrten einander tief die Augen. „Ich will bleiben. Ich will leben.“

Er sagte „Sehr gut. Nun hast du eine Aufgabe.“ Tiger drehte sich um zu gehen, als der Gedanke frei zu mir floß, ihm zu folgen. Ich stand tatsächlich nicht auf oder ging irgendwohin, aber wir reisten augenblicklich zu einem weit entfernten Ort, eingehüllt in einen beleuchteten weißen Lichtnebel. Als wir ankamen, trat Tiger nach vorne, um in einer abgewinkelten Position, sein Gesicht zu mir zu drehen. Am äußeren Rande meiner linken Vision, erschienen drei Wesen, die ich als die Wesen von 111 oder 3 bezeichnen würde. Wenn ich meine Aufmerksamkeit auf sie richtete, dann verschwanden sie, aber wenn ich Tiger anblickte, erschienen sie wieder, nur um zu verschwinden, wenn ich mich ihnen zuwandte. Das erinnerte mich daran, einen weit entfernten Stern am Nachthimmel zu betrachten. Wenn du direkt auf ihn blickst, scheint er aus der Sicht zu treten, aber er erscheint wieder, wenn du ihn schräg ansiehst. Hier begann meine Lektion mit Tiger. Ich wunderte mich, warum ich die drei Wesen sah. „Das ist egal“ flüsterte Tiger. Ich wurde informiert, daß das Wesen in der Mitte ein Lehrer wäre, nicht nur für mich, sondern auch für die anwesenden zwei Wesen. Schließlich wurden sie selbst zu Lehrern. Der Lehrer ist ein ursprüngliches Kind von dem, was die meisten als Gott bezeichnen.

Zu diesem Zeitpunkt sind wichtige Details aufgetreten, die der Leser verstehen muß. Zuerst, „Zeit“, wie wir sie hier wahrnehmen existiert nicht. Es ist nur ein Weg, um die Entfernung zu messen, so was wie die Entfernung wieweit das Licht in einem Jahr reist, oder das Vorübergehen der Stunden des Tages und der Nacht. Ich starb ungefähr um 9.25h und war gerade im Begriff einen Tag im Wert von Zeit, auf der anderen Seite zu verbringen, bevor ich zur physischen Realität zurückkam: es war ungefähr 10 Minuten später um 9.35h.

Ich verstand bald die Ursache des Kommens an diesen Ort, wie mein Blickfeld sich zu so einer extremen Ebene intensivierte, daß ich fühlte, daß irgendetwas und alles möglich wäre. Tiger diente als Weg für das was folgte, weil das Meiste floß durch ihn. Ein wenig rechts von mir, erschienen mehrere holographische, freifließende Bilder mit vollem Hintergrund. Mehrere Male während der Projektion der Bilder, fehlte mir eine klares Verständnis zu dem Punkt der angezeigt wurde. Ich würde in meinem Geist sagen „Ja, aber….“ , an welcher Stelle Tiger geduldig erklären würde „Es macht nichts!“ Schließlich begann ich zu verstehen, was dies bedeutete, ein wichtiges Lernmittel und auch Lehrmittel. Da gibt es Dinge, die wirklich wichtig sind, und dann gibt es jene, die es einfach nicht sind. Der Punkt, wo ich lernte, diese Unterscheidung zu treffen, befreite mich, das Wesen zu sein, das ich immer sein sollte. Tiger begleitete mich zurück zum Bus, weil es war Zeit für mich zurückzukehren. Ich dankte ihm, seine Einsichten und Wahrheiten mit mir geteilt zu haben. Er rubbelte noch einmal seinen Kopf gegen meinen, mit intensiver Liebe – bevor er umdrehte und den Bus verließ. Ich habe ihn nicht mehr gesehen, noch ihn auf irgendeine Art gespürt, seit dem Moment, wo er sich aus dem Bus geschlichen hat.

Als meine physische Realität zu mir zurückzukommen, sah ich die Busfahrererin verzweifelt vor mir stehen und rufen: „Was kann ich machen? Ich denke, er ist tot!“ Mit meiner physischen Realität, die zu mir zurückkehrte, wurde mir voll der Schmerz und die Umgebung bewußt. Der erste Sanitäter stieg in den Bus und stellte einige Fragen, um mein Befinden zu beurteilen. Ich fühlte mich unglaublich erleichtert, daß schließlich jemand gekommen war, um mir zu helfen. Als er sich umdrehte und den Bus verließ, wurde ich von soviel Angst erfüllt, daß ich in meinem Geiste schrie „Bitte verlaß mich jetzt nicht!“, aber er kehrte nur zur Ambulanz zurück, um mehr Ausrüstung zu holen. Die Busfahrerin wartete neben mir, bis die Sanitäter zurückkamen. Eine hektische Aktivität entstand, während drei von ihnen arbeiteten, um mich genug zu stabilisieren, um mich zum Krankenhaus zu transportieren.

Als ich im Krankenhaus war, setzten mir ein Arzt und die Schwester Injektionen, ein Spray und verabreichten mir eine riesige Menge an Medikamenten, als die Schwierigkeiten meines Befindens diagnostiziert waren. Dann kam der hektische Befehl des Trauma-Arztes“Geh!Geh!Geh! Bringt ihn von hier jetzt raus!“ Sie mußten mich in ein entfernteres Krankenhaus bringen, für die Herz-OP, um mein Leben zu retten. Es war ein gerader Lauf den Queen’s Highway hinunter, die Reise wurde noch durch die dringenden Sirenengeräusche beschleunigt, wo die Fahrt andererseits 30 Minuten gedauert hätte. Durch die Fenster der hinteren Türe, beobachte ich, wie die Autos verschwanden, als ob sie stillstehen würden. Ich realisierte, wie schnell wir fuhren. Die Schwester neben mir blickte auf die beiden Sanitäter, die mich begleiteten und sagte „Wir wollen dich nicht alarmieren, weil du mußt so ruhig als möglich bleiben.“ Aber sie blickte auf das Handy auf meiner Schoß und fügte hinzu „Aber wenn du jemand anrufen willst, würde jetzt der richtige Zeitpunkt dafür sein“. Meine Augen füllten sich, als ich zugeben mußte, daß mein Handy am Vortag gesperrt wurde. Sie holte schnell ihres heraus und bat um eine Nummer, die sie für mich wählen würde. Ich suchte geistig nach der ersten Wahl, aber zugleich wollte ich niemand verängstigen. Das war eine der schwersten Entscheidungen, die ich treffen mußte, aber ich wußte, meine Töchter müßten wissen, wie sehr ich sie liebte und was sie für mich bedeutet haben, während der Zeit, wo sie mit mir mein Leben teilten.

Als ich der Schwester die Nummer meiner Frau in der Arbeit gab, tippte sie jede Nummer auf ihrem Handy, wie ich damit kämpfte, mich zu daran zu erinnern. Dann reichte sie mir das Handy. Als Deb antwortete, entschuldigte ich mich augenblicklich und erklärte die Situation, dann gab ich die Nachricht weiter, die sie hören sollte. Ich sagte ihr auch, daß, obwohl die Dinge nicht so ausgegangen waren, wie wir sie vor vielen Jahren geplant hatten, ich mich tief um sie sorge und das würde ich auch weiterhin tun, egal was mit mir letztendlich geschehen würde, und ich ließ sie gehen mit einem tiefen Gefühl von Liebe. Ich stellte mir ihren stoischen Gesichtsausdruck vor, der ihren Kummer verbergen würde, aber ich hatte keine Ahnung, was in den Momenten nach dem Trennen des Gesprächs, geschehen würde. Als war das Krankenhaus erreichten, hetzten mich die Sanitäter durch den treibenden Schnee in den Notfallsraum und durch die Gänge entlang zum OP-Raum. Als ich auf dem OP-Tisch lag, zog mich das OP-Personal komplett aus und bereiteten mich auf die OP vor. Während der Prozedur kam ein jung aussehnder Arzt zu mir und lehnte sich leicht über mich und fragte „Was zum Teufel machst du auf meinem Tisch?“ Mit meinem letzten Witz sagte ich „Ich hatte einen schlechten Tag“. Er lächelte ein wenig und ging für eine kurze Zeit weg. Als er zurückkam, sagte er „ Deine linke Arterie ist zu hundert Prozent blockiert. Medizinisch gesehen gibt es keinen Grund, daß du das überlebt hast, weil es ist bekannt als „Witwenmacher-Herzinfarkt.“ Ich blickte ihn mit einem ungewollt, trostlosen Blick an, betrachtete alle Chemikalien, die sie in meinem Körper gepumpt hatten. Leise sagte ich „Oh, aber ich habe“.

In den späten Abendstunden dieses Tages, erlangte ich langsam das Bewußtsein; aus einem nebligen Zustand in eine ruhige Friedensfülle. Ein minimales physisches Unbehagen war immer noch hier, aber nur im Hintergrund meines Bewußtseins. In begann im großen Intensivtraum aufzuwachen, hier begann ich zu realisieren und zu spüren, dieses magische Gefühl des Lebendigseins und all den Zauber, den ein Tag haben kann. In den folgenden Wochen sind die Geschenke sichtbar geworden, mit denen ich zurückkehrte. Geschenke, mag vielleicht nicht der richtige Ausdruck sein, weil sie sind in allen angeboren, aber für mich waren sie lebensveränderndes Erbe meiner Erfahrung.

Hintergrundinformationen:

Geschlecht: Männlich

Datum an dem die NTE stattfand: 26. Feb. 2010

Gab es zum Zeitpunkt Ihrer Erfahrung ein damit zusammenhängendes lebensbedrohliches Ereignis? Ja Herzanfall. Ich war in einem öffentlichen Bus während des einzigen Schneesturms in der Saison, auf meinem Weg zur Arbeit. Es passierte nicht in einem Krankenhaus. Ich kam zurück, gerade als die Sanitäter den Bus betraten. Ich hatte seit drei Tagen starke Schmerzen. Aber ich verstand nicht warum. Während ich den Herzinfarkt hatte, ging ich sechs Blocks in einem Blizzard, um zum Bus zu gelangen, damit ich zur Arbeit gelangen konnte.

NTE Elemente:

Wie betrachten Sie den Inhalt Ihrer Erfahrung? Die ganze Zeit angenehm

Fühlten Sie sich von Ihrem Körper getrennt? Ich verließ ganz klar meinen Körper und existierte außerhalb davon

Wie war Ihre höchste Ebene von Bewusstheit und Wachheit während Ihrer Erfahrung, im Vergleich mit Ihrer Bewusstheit und Wachheit im Alltag? Mehr Bewusstheit und Wachheit als normal. Wir verstehen von Tag zu Tag niemals die beschriebene Körperlichkeit von dem, was wir von uns wahrnehmen, bis es gegangen ist und nicht mehr länger hier. Du weiß ohne zu wissen, daß wir nirgendwo hin gehen können. Nichts, was du nicht verstehen kannst. Nicht, was du nicht tun kannst. Das Atom vor dir, ist wie alle anderen.

Zu welchem Zeitpunkt während der Erfahrung erlebten Sie die höchste Ebene von Bewusstheit und Wachheit? Mein akutes Bewußtsein vom Physischen bis zum Nicht-Physischen, kann als erweitert oder anders, beschrieben werden. Obwohl es einen kurzen Moment gab, den ich immer gespürt hatte, der ein Anpassungspunkt war, direkt nach der Trennung. Ich hörte nichts, sah nichts, spürte nichts.

Erhöhte sich die Geschwindigkeit Ihres Denkens? Unglaublich schnell

Schien die Zeit sich zu beschleunigen oder zu verlangsamen? Alles schien gleichzeitig zu passieren; oder die Zeit blieb stehen oder verlor jede Bedeutung. Obwohl ich hier einen Seitenschritt in die Zeit machte, verbrachte ich hier eine Zeit, die man als Tage betrachten kann.

Waren Ihre Sinne Lebhafter als gewöhnlich? Lebhafter als gewöhnlich

Hat sich Ihr Sehen auf irgendeine Weise vom normalen Sehen unterschieden? Es ist so sehr anders und schwer zu beschreiben. Du siehst, es ist jedoch mehr eine Wahrnehmung: an einem Punkt war ich fähig 360 Grad zu sehen oder wahrzunehmen.

Hat sich Ihr Gehör auf irgendeine Weise von Ihrem normalen Gehör unterschieden? H-m-m-m das ist eine gute Frage….ich bin nicht sicher, ob ich es tat, es war mehr eine Wahrnehmung und Verstehen, das anerkannt wurde.

Schienen Sie Dinge zu bemerken, die sich an einem anderen Ort zutrugen? Nein

Gingen Sie in einen Tunnel hinein oder durch einen Tunnel hindurch? Nein

Begegneten Sie irgendwelchen (lebenden) oder verstorbenen Wesen, oder nahmen Sie sie wahr? Nein

Sahen Sie ein strahlendes Licht, oder fühlten Sie sich davon umgeben? Ein ungewöhnlich helles Licht

Sahen Sie ein nicht irdisches Licht? Ja, es waren drei Wesen, die ich in meiner Geschichte beschrieb. Auch war die Gegend, in der wir waren, ziemlich hell.

Schienen Sie in eine andere, nicht irdische Welt einzutreten? Ein klar mystischer oder nicht irdischer Bereich

Welche Emotionen verspürten Sie während der Erfahrung? Eine Ruhe, Gelassenheit, friedvolle Liebe.

Hatten Sie ein Gefühl von Frieden oder Wohlgefühl? Unglaublicher Frieden oder unglaubliches Wohlgefühl

Hatten Sie ein Gefühl von Freude? Nein

Hatten Sie ein Empfinden von Einheit oder Harmonie mit dem Universum? Ich fühlte mich mit der Welt verbunden oder Eins mit ihr.

Schienen Sie plötzlich alles zu verstehen? Alles über das Universum. Ich weiß nicht, wo ich beginnen soll und mein Buch ist noch nicht fertig. Ich wiederhole: „Das Atom vor dir, ist wie alle anderen“ und erinnere daran, daß jeder von uns eine einzelne Zelle der menschlichen Rasse ist. Daher der Eine!

Erlebten Sie Szenen aus Ihrer Vergangenheit? Ich erinnerte mich an viele vergangene Ereignisse. Ich erinnere mich an viele vergangene Ereignisse. Vergangenheits-, Gegenwarts- und Zukunftsereignisse wurde gezeigt, gerade nachdem der Sanitäter in den Bus getreten war.

Erlebten Sie Szenen aus der Zukunft? Szenen aus der Zukunft der Welt. Einige meiner eigenen auch. Entschuldigung, aber ich weiß nicht, wie die Dinge/Ereignisse werden oder erschaffen werden.

Erreichten Sie eine Begrenzung oder eine begrenzende physische Struktur? Nein

Kamen Sie an eine Grenze oder an einen Punkt ohne Wiederkehr? Ich kam an eine Barriere, die ich nicht überqueren durfte; oder wurde gegen meinen Willen zurückgeschickt. Ich erreichte einen Punkt, von dem aus man nicht mehr zurückkehren konnte. Ja, du kannst an der Himmelstüre stehen, aber nicht weiter. Oben Beschrieben in meiner Geschichte.

Gott, Spiritualität und Religion:

Welche Religion hatten Sie vor Ihrer Erfahrung? Unsicher

Haben sich Ihre religiösen Praktiken seit Ihrer Erfahrung verändert? Ja, siehe oben. Zu wissen, daß ich die Hand innerhalb des Handschuhs bin und nicht der Handschuh, hat den ganzen Unterschied ausgemacht.

Welche Religion haben Sie jetzt? Nicht verbunden – nichts im Speziellen – religiös nicht verbunden

Enthielt Ihre Erfahrung Merkmale die mir Ihren irdischen Überzeugungen übereinstimmten? Inhalte die beides waren, übereinstimmend und nicht übereinstimmend, mit den Überzeugungen die Sie zum Zeitpunkt Ihrer Erfahrung hatten. Der Zeitpunkt, wo mir eine Wahl gegeben wurde, ob ich bleiben oder zurückkehren will, mit der Erklärung der freien Wahl.

Gab es Veränderungen in Ihren Überzeugungen und Werten wegen Ihrer Erfahrung? Ja, ich bin viel offener, zeige die Liebe, die ich sehe, für andere und für alles, was ist. „ Denn ich habe mich in alles verliebt, was ich gelernt habe.“

Schienen Sie einem mystischen Wesen oder einer Präsenz zu begegnen, oder hörten Sie eine nicht identifizierbare Stimme? Ich begegnete eindeutig einem Wesen oder einer Stimme, das/die klar aus einer mystischen oder nicht irdischen Quelle stammte

Sahen Sie verstorbene oder religiöse Geister? Nein

Begegneten oder bemerkten Sie irgendwelche Wesen, die vormals auf der Erde lebten und die namentlich in Religionen beschrieben werden (z.B.: Jesus, Mohammed, Buddha usw.)? Nein

Erhielten Sie während Ihrer Erfahrung Informationen über eine Existenz vor der sterblichen Existenz? Nein

Erhielten Sie während Ihrer Erfahrung Informationen eine universale Verbundenheit oder Einheit? Ja, ich mußte zurückkommen, noch einmal, zu dem Atom vor dir werdend, es ist wie alles anderen überall. Zum Beispiel, gib deine Fingerspitze auf deinen Schreibtisch. Du bedeckts nur einen Punkt, und doch ist er mit dem ganzen Schreibtisch verbunden. Es ist besser zu veranschaulichen durch, gib deine Handfläche auf die Seite und gib ihm einen Stoß, der ganze Schreibtisch bewegt sicht.

Erhielten Sie während Ihrer Erfahrung Informationen über die Existenz Gottes? Ja, Ich habe ein Bild auf meiner FB-Seite, das bei besseres Verständnis gibt. Gott existiert definitiv.

Betreffend unser irdisches Leben außerhalb der Religion:

Erhielten Sie während Ihrer Erfahrung besonderes Wissen oder Informationen über Ihre Bestimmung/Ihr Ziel? Ja, seit kurzem versuche ich, Seiten um Seiten darüber auszufüllen. Das hier, wird höchstwahrscheinlich nicht in meinem Buch stehen. Mein Zweck war die Aufgabe, die mir gegeben wurde. Ein weiterer, meiner sogenannten Seitenaufenthalte, während des Entstehungsprozesses der holographischen Bilder, war der Punkt, als meine neugierige Natur, in der hinteren Reihe meines Geistes aufstand, und sich über „Fernreisen“ wunderte. Die fließenden Bilder wechselten augenblicklich zu einem Gartenweg, mit extrem hohen Zedern. Dann in einem Wechsel von Rahmen zu Rahmen, wechselten sie vom Gartenweg zum Universum, zum Gartenweg und wieder zurück. Ich habe verstanden, daß der Gartenweg eine Repräsentation des Universums war. Als mein Verständnis klar war, blieb der scheinbar sehr reale Garten konstant, als ich mich langsam den Weg entlang bewegte. Ohne irgendeinen Gedanken, Emotion oder Erwartung in die betrachteten Bilder zu verschwenden, glitt ich durch zwei Bäume zu meiner Linken durch. Als ich durch die Bäume trat, war da nichts. Ich blickte umher in die Dunkelheit um nichts zu sehen und zu fühlen. Als ich mich ein bißchen umdrehte, bemerkte ich, daß die Bäume immer noch hinter mit waren. Also trat ich wieder durch sie zurück zum Gartenweg. Während ich durch die Zedern ging, blickte ich nach rechts. An einem Punkt am Horizont am Anfang des Weges, den ich gerade zu begehen begonnen hatte und dachte, daß ich auf den Weg zurückgehen würde. Die Entfernung, die ich zurückgelegt hatte, kann in physischen Begriffen und Ausdrücken nicht erdacht oder vorgestellt werden. Die gegenwärtige Vorstellung, wo man ein langes Stück eines Seils nimmt und die Enden verbindet, ist eine Idee wie man Zeit und Raum zusammenbringt. Dieses Konzept der physischen Welt, drückt im Wesentlichen den Raum zwischen zwei Punkten – in einer abweisenden Art - zur Seite. Wenn das Seil immer noch zwischen den beiden Fingern eingeklemmt ist, und dann direkt unter den Fingern abgeschnitten wird, kommst du der Wahrheit sehr viel näher. Wo in den beiden Punkten, ist ein und das Selbe. Wie ich schon vorher dieses Konzept erklärt habe ist, daß Wasser frei durch ein Siebnetz laufen kann, aber dabei ein Eiswürfel wird. Dieser Eiswürfel geht nicht mehr durch das Siebnetz. Aber wenn man ihn wieder zurückverwandelt zu seiner ursprünglichen Form des Wassers, das er zuerst war, fließt er wieder frei durch das Netz. Was also von fester Molekülstruktur ist, kehrt wieder zu seiner atomaren Form zurück und dann kommt eine komplexere Form von Verflechtung ins Spiel. Verflechtung ist, wenn ein Atom, sagen wir „gekitzelt“ wird. Ein anderes, weit entferntes Atom antwortet zur exakt der gleichen Zeit, wo das andere bewegt wurde. Auf Grund der Konnaktivität der Atome, ist eines wie alle anderen. Denke für einen Moment auf diese Art. Drück eine Fingerspitze auf einen Punkt deines Schreibtisches oder was dir am nähesten ist. Hier drückst du tatsächlich nicht nur einen Punkt auf dem Schreibtisch, weil alles ist verbunden: ein Punkt mit dem anderen. Der Beweis ist die Tatsache, daß, wenn du eine Handfläche an die Seite des Schreibtisch gibst und drückst, wird sich das ganze Ding bewegen.

Erhielten Sie während Ihrer Erfahrung Informationen über den Sinn des Lebens? Ja, und dann einiges. Mein Buch ist nicht fertig ABER um das Leben voll und ganz zu erleben, um zu wachsen und menschlicher zu werden und emotional zu lernen und unseren wahren Kern seelenvoller zu entwickeln.

Glauben Sie nach Ihrer Erfahrung an ein jenseitiges Leben? Unsicher Ja, ich wurde informiert, daß die physische Existenz sinnvoll ist, jedoch zweitrangig zu unserem wahren Zustand von Sein, von dem wir gekommen wind und zurückkehren.

Erhielten Sie Informationen wie wir unsere Leben leben sollen? Ja, ein klares Verständnis bringt ein friedevolles Sein hervor, und dieses friedevolle Sein kreiert ein klares Verständnis. Eine physische reale Situtation ist: was kam zuerst – das Huhn oder das Ei – ich realisierte das.

Erhielten Sie während Ihrer Erfahrung Informationen betreffend die Schwierigkeiten, Herausforderungen und Nöte des Lebens? Ja, ein Verständnis vom Warum, ist jedoch auf mangelndes Verständnis zurückzuführen.

Erhielten Sie während Ihrer Erfahrung Informationen über Liebe? Ja, Liebe ist der einzige und ausgeglichene Zustand.

Welche Veränderungen traten in Ihrem Leben auf nach Ihrer NTE? Große Veränderungen in meinem Leben. Mit meinem Verständnis das Wesen zu sein, daß ich wahrhaftig bin, in vollem Frieden, habe ich viele Menschen zu mir gezogen. Ich schrieb gerade diesen Morgen „Ich habe so viel zu zeigen, zu viel zu lehren, so viel zu teilen, alles weil ich einfach Ich selbst bin.“

Haben sich Ihre Beziehungen spezifisch verändert wegen Ihrer Erfahrung? Ja, zu einem großem Grad mit meinen Kindern, die für einige Zeit verlassen waren, um zu glauben, daß ich an diesem schicksalshaften Tag gegangen wäre. Ich fand eine wahre Liebe, die schwere Momente erlebte, mit dem Weg, den ich manchmal gegangen bin.

Nach der NTE:

War die Erfahrung schwierig mit Worten auszudrücken? Ja, SEHR !!! Ich schrieb bereits vor diesem Tag ein wenig, jedoch als saß, um das Buch zu schreiben, kam alles verstümmelt heraus.

Wie genau erinnern Sie sich an die Erfahrung im Vergleich zu anderen Lebensereignissen die um dieselbe Zeit stattfanden? Ich erinnere mich genauer an die Erfahrung als an andere Lebensereignisse, die um dieselbe Zeit stattfanden

Haben Sie irgendwelche übersinnliche, außergewöhnliche oder andere besondere Gaben nach ihrer Erfahrung, die Sie vor Ihrer Erfahrung nicht hatten? Ja, ich spüre alles, auf eine empathische Art.

Gibt es einen Teil oder mehrere Teile Ihrer Erfahrung, die für Sie besonders bedeutsam oder signifikant sind? Als ich zu dem Verständnis kam, daß niemand, der hier Ist oder existiert, weniger oder mehr ist, als ein anderer: Daher das Atom vor deiner Aussage.

Haben Sie diese Erfahrung jemals anderen mitgeteilt? Ja, zu einem gewissen Grad, aber nicht so viel, wie ich es hier getan habe.

Hatten Sie vor Ihrer Erfahrung irgendein Wissen über Nah-Tod-Erfahrungen (NTE)? Ja, Ich hatte einige Bücher viele Jahre davor gelesen. Zum Beispiel „Wir sterben nicht“.

Wie beurteilten Sie die Realität Ihrer Erfahrung kurz nachdem sie stattfand (Tage oder Wochen)? Erfahrung war definitiv real. Obwohl meine wahren Gefühle und der Kern wissen, daß es wahr ist, beginnt meine physisch integrierte Existenz es zu bezweifeln. Bis ich ein Video von Anita Moorjani sah, wo sie sagte, daß ihr eine Wahl gegeben wurde, zu bleiben oder zurückzukommen!

Wie beurteilen Sie die Realität Ihrer Erfahrung jetzt? Erfahrung war definitiv real. Ich fange an zu bemerken, daß es andere wie mich gibt, die so etwas spüren, als daß sie nicht mehr länger hierher gehören: weil sie mit dieser physischen Realtität nicht mehr synchron sind. Das ist wegen des größeren Wissens und Verstehens, glaube ich.

Hat irgendwann in Ihrem Leben irgendetwas je einen Teil der Erfahrung reproduziert? Nein

Gibt es irgendetwas Anderes betreffend Ihre Erfahrung, das Sie hinzufügen möchten? Eine Zeit ist über uns gekommen, wo wird besser verstehen werden, was wir zuerst und hauptsächlich sind, was uns wiederum zurückbringen wird, zu verstehen, wer wir sind.

Gibt es irgendwelche anderen Fragen die wir stellen könnten, um Ihnen zu helfen, Ihre Erfahrung zu vermitteln? Welche Probleme und/oder Schattenseiten, haben sie seit ihrer NTE erlebt???