Lisa A NTE
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Erfahrungsbeschreibung:

Meine Schwester und ich schwammen zusammen mit unserer Cousine im Pool ihrer Eltern. Ich verlor an allem die Freude, als meine Schwester und meine Cousine mich gar nicht mehr beachteten und mich den ganzen Tag einfach nur noch ignorierten. So entschied ich mich dafür, sie einfach zu verlassen und begab mich in einen entfernten Teil des Beckens. Voller Selbsmitleid überlegte ich, wie es wohl sei, zu ertrinken. So legte ich mich mit dem Bauch nach unten in das Wasser und wollte herausfinden, wie lange ich es ohne Luft aushalten würde. Während ich dies tat, beachteten meine Cousine und meine Schwester mich immer noch überhaupt nicht. Seltsamerweise bemerkte ich plötzlich, dass ich gar keine Luft mehr benötigen würde und ich entschied mich ganz fest, mit dem Gesicht nach unten so im Wasser zu bleiben. Bald bemerkte meine Cousine, dass etwas nicht stimmte, sie flippte total aus und schrie: „Was wird mein Vater dazu sagen!“ Das ärgerte mich nun wirklich, denn offensichtlich schien sie sich nur darüber Sorgen zu machen, was mein Onkel über sie denken würde, und überhaupt nicht darüber, dass ich sterben könnte.

Ich war empört, als sie weiterhin so rief und sie sich um mein Wohlergehen tatsächlich gar keine Sorgen machte. Und da dachte ich, das Leben ist wirklich nichts mehr wert im Vergleich zu dem Frieden und der Ruhe, die ich in diesem Zustand erfuhr. Und so entscheid ich mich dafür, weiter so in diesem Zustand zu bleiben. Ich konnte nicht verstehen, warum ich unter Wasser noch atmen konnte, und ich konnte mich immer noch dafür entscheiden, aus dem Wasser herauszugehen. Und da wurde mir bewusst, wenn  ich dies nicht tue, würde ich eine Linie überqueren und mein Körper würde sterben.

Ich fühlte die Gegenwart eines Wesens bei mir. Ich weiß, dieses Wesen war unser Schöpfer. Mit Gedankenübertragung stellte er mir eine Frage: „Möchtest du wirklich auf diese Weise deine Familie verletzen?“ Er wollte mich nicht aufhalten, er wollte nur, dass ich meine Entscheidung - die Linie des Sterbens zu überschreiten oder weiter zu leben - abwäge. Ich argumentierte, dass es wohl niemanden kümmere, ob ich lebe oder sterbe. Was ist also der Sinn eines Weiterlebens. Ich wurde an meine Schwester und an meine Mutter erinnert und daran, wieviel Trauer mein Tod bei ihnen auslösen würde. Bereits das brachte mich fast dazu, sofort aus dem Wasser wieder herauszugehen. Und doch blieb ich noch starrsinnig im Wasser weiter schweben, denn ich wollte wissen, was geschieht, wenn ich sterbe. Mit dieser Haltung fühlte ich, wie Gott mir zeigte: Wenn ich mich gegen das entscheiden würde, was sein Wille für mich war - mein Weiterleben -, dann wäre dies ein schlimmer Ungehorsam und ich konnte die Spannung, die durch diesen Ungehorsam ausgelöst würde, geradezu fühlen, dass ich wirklich viel Schlimmes auslösen würde. Und dies fühlte sich sehr schlecht an und so entschied ich mich, aus dem Wasser herauszugehen, obwohl ich auch gleichzeitig nicht wollte, dass meine Mutter wegen mir so eine Trauer erleidet. 

Als ich aus dem Wasser herauskam und das Wasser aus der Lunge herausgewürgt hatte, war meine Cousine nur darüber erleichtert, dass sie ihrem Vater nichts weiter erklären musste. Meine Schwester und meine Cousine versuchten nun, auch so lange unter Wasser beiben zu können, aber sie vermochten es nicht. Auch ich versuchte dies, konnte es aber auch nicht mehr. Ich konnte diese Erfahrung nie wiederholen, konnte nie wieder so lange, ohne zu atmen, unter Wasser bleiben. Mir wurde bewusst, dass dies eine übernatürliche Erfahrung war, die ich als eine Lektion darüber erleben durfte, was Selbstmord für Auswirkungen haben kann.

Hintergrundinformationen:

Geschlecht:    Weiblich.

Datum an dem die NTE stattfand:  Juli-August 1979

Gab es zum Zeitpunkt Ihrer Erfahrung ein damit zusammenhängendes lebensbedrohliches Ereignis?    Ja. Ich lag mit dem Gesicht nach unten im Schwimmbecken und bekam Wasser in die Lungen, ich wollte jedoch nicht auftauchen. Seltsamerweise schien ich dann bald keine Luft mehr zu benötigen. Ich wäre möglicherweise ertrunken, wenn ich noch mehr Zeit auf diese Weise zugebracht hätte.

NTE Elemente:

Wie betrachten Sie den Inhalt Ihrer Erfahrung?     Wundervoll.

Fühlten Sie sich von Ihrem Körper getrennt?   Ich verlor die Wahrnehmung meines Körpers.

Wie war Ihre höchste Ebene von Bewusstheit und Wachheit während Ihrer Erfahrung, im Vergleich mit Ihrer Bewusstheit und Wachheit im Alltag?    Normales Bewusstheit und normale Wachheit während der gesamten Erfahrung.

Zu welchem Zeitpunkt während der Erfahrung erlebten Sie die höchste Ebene von Bewusstheit und Wachheit?     Während der gesamten Erfahrung.

Erhöhte sich die Geschwindigkeit  Ihres Denkens?     Unglaublich schnell.

Schien die Zeit sich zu beschleunigen oder zu verlangsamen?   Alles schien gleichzeitig zu passieren; oder die Zeit blieb stehen oder verlor jede Bedeutung.

Waren Ihre Sinne lebhafter als gewöhnlich?    Unglaublich lebhafter.

Hat sich Ihr Sehen auf irgendeine Weise vom normalen Sehen unterschieden?    Ja. Das Wasser im Schwimmbecken erschien mir viel heller.

Hat sich Ihr Gehör auf irgendeine Weise von Ihrem normalen Gehör unterschieden?   Nein.

Schienen Sie Dinge zu bemerken, die sich an einem anderen Ort zutrugen?    Ja, und die Tatsachen wurden nachgeprüft.

Gingen Sie in einen Tunnel hinein oder durch einen Tunnel hindurch?   Nein.

Begegneten Sie irgendwelchen (lebenden) oder verstorbenen Wesen, oder nahmen Sie sie wahr?     Ja. Ich wurde mir der Gegenwart eines höheren Wesens bewusst, während ich so im Pool lag. Ich war in der Lage, die Gedanken wahrzunehmen, die dieses Wesen an mich richtete, besonders als ich gefragt wurde, ob ich meine Familie so verletzen möchte, wenn mich für den Tod entscheiden würde.

Die Erfahrung beinhaltete:    Unirdisches Licht.

Sahen Sie ein strahlendes Licht, oder fühlten Sie sich davon umgeben?   Ein Licht deutlich mystischen oder jenseitigen Ursprungs.

Sahen Sie ein nicht irdisches Licht?     Ja.

Schienen Sie in eine andere, nicht irdische Welt einzutreten?    Nein.

Die Erfahrung beinhaltete:    Sehr emotional getönt.

Welche Emotionen verspürten Sie während der Erfahrung?     Ruhe und Frieden und das Gefühl, von diesem höheren Wesen geliebt zu werden, umgaben mich, obwohl ich verletzt und von Selbstmitleid ergriffen war, als ich meine Cousine bei dem Gedanken, ich könne ertrunken sein, rufen hörte:  „Was werde ich meinem Vater sagen.“ Ich war emotional verletzt, weil sie sich über mein mögliches Ertrinken keine Sorge darüber machte, sondern nur an den Ärger mit ihrem Vater dachte.

Hatten Sie ein Gefühl von Frieden oder Wohlgefühl?     Unglaublicher Frieden oder unglaubliches Wohlgefühl.

Hatten Sie ein Gefühl von Freude?     Ein Glücksgefühl.

Hatten Sie ein Empfinden von Einheit oder Harmonie mit dem Universum?     Ich fühlte mich mit der Welt verbunden oder Eins mit ihr.

Schienen Sie plötzlich alles zu verstehen?     Alles über das Universum.    

Erlebten Sie Szenen aus Ihrer Vergangenheit?     Meine Vergangenheit blitzte vor mir auf, außerhalb meiner Kontrolle.

Erlebten Sie Szenen aus der Zukunft?     Szenen aus der Zukunft der Welt.

Erreichten Sie eine Begrenzung oder eine begrenzende physische Struktur?     Ja. Ich spürte, dass ich mit meiner Entscheidung zum völligen Ertrinken eine Grenze überschreiten würde und dies negative spirituelle Auswirkungen nicht nur für mich, ondern auch für meine Famlie haben würde.

Kamen Sie an eine Grenze oder an einen Punkt ohne Wiederkehr?   Ich kam an eine Barriere, die ich nicht überqueren durfte; oder wurde gegen meinen Willen zurückgeschickt.

Gott, Spiritualität und Religion:

Welche Religion hatten Sie vor Ihrer Erfahrung?     Unsicher.

Haben sich Ihre religiösen Praktiken seit Ihrer Erfahrung verändert?     Ja. Nach diesem Vorfall nehme ich Gott mehr ernst, denn ich entdeckte zum ersten Mal, dass er weit mehr an unserem Leben interessiert ist. Vor dieser Zeit dachte ich, Gott ist zu sehr mit dem großen Weltgeschehen beschäftigt, als dass er sich um einen durchschnittlichen Niemand kümmern würde.

Welche Religion haben Sie jetzt?     Gemäßigt.

Gab es Veränderungen in Ihren Überzeugungen und Werten wegen Ihrer Erfahrung?    Ja. Nach diesem Vorfall nehme ich Gott mehr ernst, denn ich entdeckte zum ersten Mal, dass er weit mehr an unserem Leben interessiert ist. Vor dieser Zeit dachte ich, Gott ist zu sehr mit dem großen Weltgeschehen beschäftigt, als dass er sich um einen durchschnittlichen Niemand kümmern würde.

Schienen Sie einem mystischen Wesen oder einer Präsenz zu begegnen, oder hörten Sie eine nicht identifizierbare Stimme?     Ich begegnete eindeutig einem Wesen oder einer Stimme, das/die klar aus einer mystischen oder nicht irdischen Quelle stammte.

Sahen Sie in Ihrer Erfahrung irgendwelche Wesen?     Ich sah sie tatsächlich.

Die Erfahrung beinhaltete:   Religiöse oder spirituelle Gestalten.

Betreffend unser irdisches Leben außerhalb der Religion:

Erhielten Sie während Ihrer Erfahrung besonderes Wissen oder Informationen über Ihre Bestimmung/Ihr Ziel?     Ja.

Haben sich Ihre Beziehungen spezifisch verändert wegen Ihrer Erfahrung?     Ja. Mir wurde klar, dass sich das Leben nicht nur um mich herum dreht und meine Entscheidungen Auswirkungen auf andere haben. Zudem wurde mir bewusst, dass ich mit meinen Entscheidungen Gott glücklich oder traurig machen kann.

Nach der NTE:  

War die Erfahrung schwierig mit Worten auszudrücken?     Nein.

Haben Sie irgendwelche übersinnliche, außergewöhnliche oder andere besondere Gaben nach ihrer Erfahrung, die Sie vor Ihrer Erfahrung nicht hatten?     Unsicher. In meinem ganze Leben habe ich empathisch sein dürfen und ich hatte verschiedentlich Vorahnungen. Ich habe mich auch um eine engere Verbindung zu Gott bemüht, mir wurde aufgezeigt, wie verschiedenes Leiden uns tatsächlich spirituell stärken kann. Ich habe ein tieferes Verständnis von der Geschichte mit den Fußspuren erlangt (Ein Mensch sieht auf sein Leben zurück, erkennt an den Fußspuren, dass Gott ihn begleitet hat. Aber auf den besonders schwierigen Strecken sieht er nur eine Spur und fragt Gott, wo er denn da war, genau da hätte er Gott am meisten gebraucht. Gott antwortet: Da habe ich dich getragen. Anmerkung des Übersetzers). Gott verlässt uns nicht, wir hingegen können ihn verlassen.

Gibt es einen Teil oder mehrere Teile Ihrer Erfahrung, die für Sie besonders bedeutsam oder signifikant sind?      Das Gefühl, von diesem höheren Wesen geliebt zu werden. Und die Möglichkeit, mich für die Beendigung meines Lebens zu entscheiden, was ihn, mich selbst und andere verletzen würde. Ich bin so froh, die richtige Entscheidung getroffen zu haben.

Haben Sie diese Erfahrung jemals anderen mitgeteilt?     Ja. Jahre später erzählte ich es meiner Cousine, die es aber völlig vergessen hatte. Auch meine Schwester erinnerte sich nicht an diese Geschichte. Wie lange auch immer mein Leben währen wird, ich werde es nie vergessen.

Hatten Sie vor Ihrer Erfahrung irgendein Wissen über Nah-Tod-Erfahrungen (NTE)?     Nein.

Wie beurteilten Sie die Realität Ihrer Erfahrung kurz nachdem sie stattfand (Tage oder Wochen)?     Erfahrung war definitiv real.

Wie beurteilten Sie die Realität Ihrer Erfahrung jetzt?     Erfahrung war definitiv real. Es war keine Einbildung. Ich hatte schon immer eine gute Erinnerung an Ereignisse in meiner frühen Kindheit. Dies war auch das erste Mal, dass mir bewusst wurde, unser Schöpfer existiert tatsächlich und nimmt alles in unserem alltäglichen Leben wahr. Viel später, wenn ich doch einmal an der Existenz Gottes zweifelte, brauchte ich mich bloß an diesen Vorfall erinnern und da wusste ich: „Hey, vergiss nie diese Sache im Pool mit dieser Gegenwart eines höheren Wesens."

Hat irgendwann in Ihrem Leben irgendetwas je einen Teil der Erfahrung reproduziert?     Nein.

Gibt es irgendetwas Anderes betreffend Ihre Erfahrung, das Sie hinzufügen möchten?     In den Jahren nach dieser Erfahrung wurde ich Christ und hatte kein Selbstmitleid mehr, wenn ich mich vernachlässigt oder verspottet fühlte. So etwas bringt mich nur noch näher zu Gott. Noch Jahre später spürte ich, wie er damals im Pool bei mir war. Ich fühle mich dann wie ein kleines Mädchen, das die Hand des sie liebenden Vaters hält. Während dieser Panik verschwamm alles vor den Augen