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Erfahrungsbeschreibung:

Ich habe Morbus Crohn und hatte gerade eine Koma überstanden. Ich war noch sehr krank und hatte mich entgegen der Empfehlung des Arztes aus dem Krankenhaus entlassen. Innerhalb einer Woche waren meine Lungen stark infektiös und mit Flüssigkeit angefüllt, erkennbar auch an Ausflüssen aus meinem Mund.

Eine Bedingung meiner Entlassung war, dass ich innerhalb einer Woche meinen Hämatologen aufsuche, andernfalls, so wurde mir höflich aber deutlich angedeutet, sollte ich im Krankenhaus bleiben. Ich wollte diese Abmachung einhalten und so ging ich, wie vereinbart, eines späten Vormittags in dessen Praxis. Das Gebäude liegt auf der Straße gegenüber vom Krankenhaus.

Ich fühlte mich so krank, dass ich zeitweise mit dem Atmen aussetzte und das Zeitgefühl verlor. Es dauerte dann vier Stunden, bis ich von der Tiefgarage zu den Praxisräumen im dritten Stock gelangte.

Als ich in der Praxis ankam, hatte ich offensichtlich den Termin verpasst. Als ich mich erneut anmeldete, fragte mich die Schwester an der Rezeption, ob mit mir alles gut sei. Ich sagte, ich fühle mich krank und muss mich nur ausruhen. Ich wollte nicht wieder ins Krankenhaus.

Beim Weg hinunter zur Tiefgarage hielten die Atemaussetzer an. Ich erinnere mich, wer weiß wie lange auf dem Gang zwischen Stühlen gesessen zu haben. Als ich es bis zur Tiefgarage geschafft hatte, konnte ich einfach nicht weiter, obwohl mein Auto nur wenig entfernt stand (Ja, ich fuhr mit dem Auto). Ich saß in der Art eines Inders auf dem Boden mitten in der Tiefgarage.

Ich erinnere mich, wie die Leute aus dem Gebäude herauskamen und durch die Tiefgarage nach draußen gingen, einige stiegen über mich hinweg, einige lachten. Schließlich rief jemand den Krankenwagen. Als das Notfallteam ankam, wussten sie nicht, was sie mit mir machen sollten. Die dachten, ich sei psychotisch oder verrückt. Ich schätze, ich rief während dieser Zeit mit meinem Mobiltelefon meinen Mann an, auch wenn ich mich daran nicht erinnern kann. Ich gab dann einfach mein Telefon dem Notarzt.

Dann war ich ganz plötzlich an einem anderen Ort. Es war ein warmer Schein, bzw. eine warme Atmosphäre um mich herum, die ganz friedlich, ehrfurchtsvoll und voller Liebe war. Ich war davon ganz umgeben, ich war ein Teil dieser Wärme. Es war hell, aber es blendete nicht meine Augen. Ich kann mich tatsächlich nicht daran erinnern, ob ich überhaupt Augen hatte, ich wusste, dass ich es war, hatte aber kein Form. Ich fühlte mich in irgendetwas aufgenommen, aber ich konnte keine Begrenzungen sehen. Es war das höchste Glücksgefühl, reine Euphorie, etwas was ich kaum in Worte kleiden kann. Ich fühlte mich mit einem Ganzen verbunden, so als würde ich wieder zuhause sein. Möglicherweise ist es am besten beschrieben, wenn ich es eine bestimmte Art von Energie nenne.

Dann schien ich zu reisen, aufsteigend über schneebedeckte Berggipfel wie ein Adler. Ich hatte diesen bestimmten Eindruck. Es war großartig und schön. Plötzlich befand ich mich wieder im Krankenwagen. Das Notfallteam war um mich herum und legten mir einen intravenösen Zugang und eine Atemmaske auf mein Gesicht. Es war so, als schaute ich aus einer gewissen Entfernung auf das alles. Ich erinnere mich an einen, der hatte blondes, kurzes Haar. Ich fühlte nichts körperliches, physisches, es war so, als wäre ich ein Beobachter. Dann spürte ich einen Ruck zurück in meinen Körper. und ich fühlte, wie jede Faser meines Körpers wieder zum Leben erwachte, so als würde ich in meinen Körper hineingegossen werden. Nun spürte ich wieder den starken Schmerz meines kranken Körpers. Ich bemerkte den starken Schmerz als Gegensatz zu dem Hochgefühl, welches ich eben noch hatte. Wiederum lässt sich dieses Zurückkommen in den Körper nur schwer mit Worten beschreiben. Ich war wach genug, um mich an das alles zu erinnern, dann fiel ich in mein zweites Koma.

Hintergrundinformationen:

Geschlecht: Weibich.

Datum an dem die NTE stattfand: Februar 2004

Gab es zum Zeitpunkt Ihrer Erfahrung ein damit zusammenhängendes lebensbedrohliches Ereignis? Ja. Krankheit. Schwere Lungenentzündung. Ich habe Morbus Crohn und hatte gerade ein Koma überstanden. Ich war noch sehr krank und hatte mich gegen den Rat des Arztes aus dem Krankenhaus selber entlassen. Innerhalb einer Woche waren meine Lungen stark infektiös und mit Flüssigkeit angefüllt, erkennbar auch an Ausflüssen aus meinem Mund.

NTE Elemente:

Wie betrachten Sie den Inhalt Ihrer Erfahrung? Wundervoll.

Die Erfahrung beinhaltete: Außerkörperliche Erfahrung.

Fühlten Sie sich von Ihrem Körper getrennt? Ich verließ ganz klar meinen Körper und existierte außerhalb davon.

Wie war Ihre höchste Ebene von Bewusstheit und Wachheit während Ihrer Erfahrung, im Vergleich mit Ihrer Bewusstheit und Wachheit im Alltag? Mehr Bewusstheit und Wachheit als normal. Siehe oben.

Zu welchem Zeitpunkt während der Erfahrung erlebten Sie die höchste Ebene von Bewusstheit und Wachheit? Sofort, als ich in die warme Atmosphäre geriet und dann wieder, als ich über die Berggipfel aufstieg.

Erhöhte sich die Geschwindigkeit Ihres Denkens? Unglaublich schnell.

Schien die Zeit sich zu beschleunigen oder zu verlangsamen? Alles schien gleichzeitig zu passieren; oder die Zeit blieb stehen oder verlor jede Bedeutung.

Waren Ihre Sinne lebhafter als gewöhnlich? Unglaublich lebhafter.

Hat sich Ihr Sehen auf irgendeine Weise vom normalen Sehen unterschieden? Ja. Es gab Zeiten, in denen ich Dinge sah, beispielsweise das Notfallteam von weit entfernt in einer anderen Weise, als wie ich normalerweise sehe.

Hat sich Ihr Gehör auf irgendeine Weise von Ihrem normalen Gehör unterschieden? Unsicher. Ich kann mich micht erinnern, irgend etwas gehört zu haben.

Schienen Sie Dinge zu bemerken, die sich an einem anderen Ort zutrugen? Ja, und die Tatsachen wurden nachgeprüft.

Gingen Sie in einen Tunnel hinein oder durch einen Tunnel hindurch? Unsicher. Ich fühlte mich aufgenommen, sah aber keine Wände oder Begrenzungen.

Begegneten Sie irgendwelchen (lebenden) oder verstorbenen Wesen, oder nahmen Sie sie wahr? Nein.

Die Erfahrung beinhaltete: Unirdisches Licht

Sahen Sie ein strahlendes Licht, oder fühlten Sie sich davon umgeben? Ein Licht deutlich mystischen oder jenseitigen Ursprungs.

Sahen Sie ein nicht irdisches Licht? Ja. Es war weniger Licht vorhanden, vielmehr eine Wärme, eine einladende Umgebung, die mich umfing. Ich war Teil von ihr.

Schienen Sie in eine andere, nicht irdische Welt einzutreten? Ein klar mystischer oder nicht irdischer Bereich.

Die Erfahrung beinhaltete: Sehr emotional getönt.

Welche Emotionen verspürten Sie während der Erfahrung? Entzücken, Ehrfurcht und Scheu, Friede, Liebe, Hochgefühl.

Hatten Sie ein Gefühl von Frieden oder Wohlgefühl? Unglaublicher Frieden oder unglaubliches Wohlgefühl.

Hatten Sie ein Gefühl von Freude? Unglaubliche Freude

Hatten Sie ein Empfinden von Einheit oder Harmonie mit dem Universum? Ich fühlte mich mit der Welt verbunden oder Eins mit ihr.

Schienen Sie plötzlich alles zu verstehen? Alles über das Universum.

Erlebten Sie Szenen aus Ihrer Vergangenheit? Meine Vergangenheit blitzte vor mir auf, außerhalb meiner Kontrolle.

Erlebten Sie Szenen aus der Zukunft? Szenen aus der Zukunft der Welt.

Die Erfahrung beinhaltete: Grenze oder Punkt ohne Wiederkehr.

Erreichten Sie eine Begrenzung oder eine begrenzende physische Struktur? Unsicher. Wiederum: Ich fühlte mich aufgenommen, sah aber keine Wände oder Begrenzungen.

Kamen Sie an eine Grenze oder an einen Punkt ohne Wiederkehr? Ich kam an eine Barriere, die ich nicht überqueren durfte; oder wurde gegen meinen Willen zurückgeschickt.

Gott, Spiritualität und Religion:

Welche Religion hatten Sie vor Ihrer Erfahrung? Unsicher. Atheistisch.

Haben sich Ihre religiösen Praktiken seit Ihrer Erfahrung verändert? Ja. Ich glaube ganz sicher, da ist eine Macht, die größer ist als ich, eine höhere Macht. Vorher war ich ein Atheist, der tatsächlich sich danach sehnte, dass jemand mich davon überzeugte, dass Gott wirklich existiert.

Welche Religion haben Sie jetzt? Liberal. Spirituell.

Gab es Veränderungen in Ihren Überzeugungen und Werten wegen Ihrer Erfahrung? Ja. Ich glaube ganz sicher, da ist eine Macht, die größer ist als ich, eine höhere Macht. Vorher war ich ein Atheist, der tatsächlich sich danach sehnte, dass jemand mich davon überzeugte, dass Gott wirklich existiert.

Schienen Sie einem mystischen Wesen oder einer Präsenz zu begegnen, oder hörten Sie eine nicht identifizierbare Stimme? Ich begegnete eindeutig einem Wesen oder einer Stimme, das/die klar aus einer mystischen oder nicht irdischen Quelle stammte.

Sahen Sie in Ihrer Erfahrung irgendwelche Wesen? Ich sah sie tatsächlich.

Betreffend unser irdisches Leben außerhalb der Religion:

Erhielten Sie während Ihrer Erfahrung besonderes Wissen oder Informationen über Ihre Bestimmung/Ihr Ziel? Ja. Ich fühlte mich verbunden, so als käme ich nach Hause. Ich fühlte mich als Teil des Ganzen. Ich fühlte bedingungslose, gewaltige Liebe.

Haben sich Ihre Beziehungen spezifisch verändert wegen Ihrer Erfahrung? Unsicher. Ich bin jetzt viel offener für religiöse Gesichtspunkte, aber ich behalte die Beziehungen mit den Menschen bei, wie vor dieser Erfahrung.

Nach der NTE:

War die Erfahrung schwierig mit Worten auszudrücken? Ja. Diese äußerste Ehrfurcht, den Frieden und das Hochgefühl zu beschreiben und die Erfahrung an sich.

Haben Sie irgendwelche übersinnlichen, außergewöhnlichen oder anderen besonderen Gaben nach ihrer Erfahrung, die Sie vor Ihrer Erfahrung nicht hatten? Unsicher. Ich hatte immer schon Träume mit Ankündigung, dies scheint jetzt nach dieser Erfahrung stärker zu sein.

Gibt es einen Teil oder mehrere Teile Ihrer Erfahrung, die für Sie besonders bedeutsam oder signifikant sind? Für mich besonders bedeutsam bezüglich dieser Erfahrung ist die Liebe, die mir widerfuhr, und das Dazugehörigkeitsgefühl, was ich da hatte. Ich wandelte mich von einem Atheist zu einem tatsächlich an eine höhere Macht Glaubenden.

Haben Sie diese Erfahrung jemals anderen mitgeteilt? Ja. Ich erinnerte mich an diese Erfahrung kurz nach dem Erwachen aus dem zweiten Koma. Ich erzählte es meinem Mann, dem Pflegepersonal und meinem Arzt. Ich sprach mehrfach in meiner Familie davon und zu anderen, die es hören wollten.

Die Reaktionen waren verschieden. Meine Familie, die ganz atheistisch ist, sagten, dafür gibt es wissenschaftliche Erklärungen, beispielsweise, dass das Hirn im Sterbeprozess solche Dinge evoziert. Andere halten dafür die Medikamente als ursächlich, ich stand aber während dieser Erfahrung nicht immer unter Medikamenteneinfluss.

Hatten Sie vor Ihrer Erfahrung irgendein Wissen über Nah-Tod-Erfahrungen (NTE)? Nein.

Wie beurteilten Sie die Realität Ihrer Erfahrung kurz nachdem sie stattfand (Tage oder Wochen)? Erfahrung war definitiv real. Es ist für mich unleugbar wirklich gewesen. Es war kein Traum oder keine vom Hirn induzierte Erfahrung, noch geschah es aufgrund der Medikamente. Ich kann nicht erklären, warum ich diese Erfahrung für definitiv real halte, ich weiß es einfach.

Wie beurteilen Sie die Realität Ihrer Erfahrung jetzt? Erfahrung war definitiv real. Es ist für mich unleugbar wirklich gewesen. Es war kein Traum oder keine vom Hirn induzierte Erfahrung, noch geschah es aufgrund der Medikamente. Ich kann nicht erklären, warum ich diese Erfahrung für definitiv real halte, ich weiß es einfach.

Hat irgendwann in Ihrem Leben irgendetwas je einen Teil der Erfahrung reproduziert? Nein.

Gibt es irgendetwas Anderes betreffend Ihre Erfahrung, das Sie hinzufügen möchten? Ich möchte einfach hinzufügen, dass ich jedem solch eine Erfahrung wünsche, damit jeder das fühlen kann, was ich fühlte. Wenn alle diese Erfahrung machen dürften, hatten wir eine friedvolle Welt.