Birgit S FTE
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Erfahrungsbeschreibung:

Mit acht Jahren machte ich mit meiner Familie Urlaub in Österreich. Wir gingen an diesem Tag einen steilen Spazierweg im Watzmannmassiv.

Wie die Erwachsenen hatte ich einen Spazierstock, auf den ich sehr stolz war, da er zu jedem neuen Wandererlebnis eine Plakette bekam.

Ganz oben am Wanderweg angekommen fiel mir der Spazierstock aus der Hand und rollte ein Stück den Berg hinunter.

Natürlich wollte ich ihn wiederhaben und bückte mich, um nach ihm zu angeln.

Ein Stein löste sich, ich rutschte aus und schoß in Purzelbäumen den Berg hinunter, immer schneller und schneller.

Zuerst gab es noch Wiese, dann nur noch blanken Stein, spitze Steine, an denen ich anschlug.

Trotzdem hatte ich keine Angst, die Gefahr, die mir drohte war mir gar nicht bewusst, ich wollte einfach anhalten, war aber in dem Alter etwas ungelenk und wusste nicht wie,

so rollte ich einfach weiter.

Plötzlich war ich außerhalb meines Körpers, schwebte über ihm.

Ich sah mich den Weg hinunterrollen, huh, das war ganz schön steil und gleich würde ich wohl den Abhang in die Tiefe hinunterstürzen.

Angst hatte ich jedoch nicht, es war eine ganz nüchterne Feststellung.

Ich presste außerkörperlich meine Augen fest zusammen denn sehen wollte ich diesen Sturz nun auch nicht aber das nützte nichts, ich sah trotzdem meinen Körper weiter rollen.

Plötzlich sah ich außerdem die Ereignisse meines Lebens vor meinen Augen ablaufen, ich konnte es nicht stoppen, sie liefen wir auf einem Projektor vor mir ab und zwar rückwärts bis zum

Krabbelalter, was mich sehr erstaunte. Außerdem waren die Bilder irgendwie dreieckig, als wären sie an einen dreieckigen Tunnel angepasst.

Die Bilder liefen immer schneller und schneller ab und ich rollte immer weiter.

Es war aber ganz leise, ich habe nichts gehört.

Dann gab es plötzlich einen lauten Ruck und einen Schlag und ich war wieder in meinem Körper.

Ich hatte die Hand ausgestreckt und war am letzten Busch vor dem Abgrund, der mehrere hundert Meter in die Tiefe ging, hängengeblieben.

Ich blieb erst mal einen Moment liegen, um das Erlebte zu Verarbeiten, stand dann auf und bemerkte zu meiner Überraschung, dass ich keinen einzigen Kratzer abbekommen hatte,

noch nicht einmal eine kleine Wunde oder ein Hämatom.

Ich krabbelte wieder hoch, meine Verwandten kamen mir zu Hilfe und konnten es gar nicht fassen, dass ich den Fall so glimpflich überlebt hatte.

Mein Erlebnis behielt ich erst einmal für mich. Ich habe später versucht, mit meinen Eltern darüber zu sprechen, aber sie haben es eher abgetan.

Dann habe ich es gelassen (obwohl ich mir in den nächsten dreißig Jahren die Geschichte zu jedem meiner Geburtstage anhören musste).

Mit dem Thema Tod hatte ich mich bis dahin noch nie beschäftigt, keiner meiner Verwandten oder Freunde war bis zu diesem Zeitpunkt gestorben.

Von Nahtoderfahrungen hatte ich noch nie gehört.

Die außerkörperliche Erfahrung jedoch habe ich in allen Details bis heute nicht vergessen, nie hatte ich so klare Bilder.

Noch heute fühle ich mich manchmal so, als ob das Leben hier irgendwie unecht ist (schwer in Worte zu fassen) oder nicht so intensiv wie die wenigen Minuten, die ich damals erlebte.

Gab es zur Zeit Ihrer Erfahrung eine Verbindung mit einem lebensbedrohlichen Ereignis? Ja Ich stürzte eine steilen Abhang hinunter, ich beschreibe es unter Punkt 2 ausführlich.

War die Erfahrung schwierig in Worten auszudrücken? Ja Ja, weil es irgendwie keine Worte für diesen Zustand der Klarheit gibt. Zu welcher Zeit während

Ihrer Erfahrung waren Sie im höchsten Zustand von Wachheit und Bewusstheit? Mehr Bewusstheit und Wachheit als normal Während der ganze außerkörperlichen Zeit. Alle Bilder erschienen gestochen scharf, alles war ganz klar. Außerdem erschien alles irgendwie wertfrei. Bitte vergleichen Sie Ihre Sicht während der Erfahrung mit Ihrer normalen Alltagssicht direkt vor der Zeit Ihrer Erfahrung

Egal ob die Augen offen oder geschlossen waren, ich konnte alles sehen. Egal, wo es um mich herum war.

Bitte vergleichen Sie Ihr Gehör während der Erfahrung mit Ihrem normalen Alltagsgehör direkt vor der Zeit Ihrer Erfahrung.

Es war sehr still. ich habe keinerlei Roll- oder Aufschlaggeräusch gehört, obwohl ich alles sehen konnte.

Sahen oder hörten Sie irgendwelche irdischen Ereignisse die während einer Zeit geschahen, als Ihr Bewusstsein / Ihre Wahrnehmung von Ihrem physischen / irdischen Körper getrennt war? Ich sah mich den Abhang hinunterrollen.

Welche Gefühle hatten Sie während Ihrer Erfahrung? Ich war angstfrei und fühlte mich irgendwie neutral.

Kamen Sie in oder durch einen Tunnel? Die Rückschau auf meine Lebensereignisse wurde in einer Art dreieckigem Tunnel gezeigt, die Bilder erschienen dem Dreieck in der Form angepasst.

Sahen Sie ein unirdisches Licht? Nein

Begegneten Sie einem mystischen Wesen oder einer mystischen Präsenz oder hörten Sie eine unbekannte Stimme? Nein

Sind Sie irgendwelchen verstorbenen (oder lebenden) Wesen begegnet oder haben Sie solche wahrgenommen? Nein

Nahmen Sie während Ihrer Erfahrung vergangene Ereignisse Ihres Lebens wahr? Ja Ich bekam mein Leben in Bildern gezeigt und zwar rückwärts, bis zum Krabbelalter. Ich erinnere mich gut an das letzte Bild, da krabbelte ich eine Treppe hinauf und fiel und schlug mir die Stirn auf.

Schienen Sie in eine andere, nicht irdische Welt einzutreten? Nein

Schien die Zeit schneller oder langsamer zu laufen? Alles schien gleichzeitig zu geschehen; oder die Zeit blieb stehen oder verlor jede Bedeutung. Die Zeit schien langsamer abzulaufen, die Dauer des Lebensfilmes war wesentlich länger als mein Hinunterrollen des Abhanges.

Schienen Sie plötzlich alles zu verstehen? Nein

Erreichten Sie eine Grenze oder eine begrenzende physische Struktur? Nein

Nahmen Sie Szenen aus der Zukunft wahr? Nein

Hatten Sie das Gefühl, eine besondere Erkenntnis zu haben, oder einen Zweck zu erkennen? Nein

Bitte erörtern Sie alle Veränderungen, die eventuell nach Ihrer Erfahrung in Ihrem Leben stattfanden: Moderate changes in my life. Die ersten Jahren nach meiner Erfahrung änderte sich nichts, ich war ja noch ein Kind und mit anderen Themen beschäftigt. Als die ersten Todesfälle von Verwandten und Freunden auch mich betrafen, begann ich mich intensiv mit der Thematik Reinkarnation und Leben im Jenseits auseinanderzusetzen. Dann erfuhr ich natürlich auch von Lebensrückschau und Tunnel und freute mich, das anderen Ähnliches passiert ist.

In den ersten Jahren nach meiner Erfahrung konnte ich mit keinem Menschen richtig darüber reden, ich hatte aber trotzdem nie das Gefühl, dass meine Erfahrung unwahr oder eine Halluzination wäre. Es dauerte aber fast dreizig Jahre, bis ich mit Menschen, die offen für solche Erfahrungen sind, darüber reden konnte und ich meinen spirituellen Weg gefunden hatte. Ich wurde Kinderkrankenschwester und dann Heilpraktikerin und Lehrerin. In diesem Umfeld habe ich dann auch die Menschen gefunden, die mir heute wirklich wichtig sind und die mich verstehen, und ich kann anderen helfen, was mir sehr wichtig ist.

Ich hatte später, mit vierzig, noch einmal eine außerkörperliche Erfahrung nach einer Arzneimittelunverträglichkeit, die aber ganz anders ablief. Ich habe meinen Körper während der Synkope verlassen und bin ganz weit weg geschwebt, wie ein Ballon, der noch mit einer Schnur verbunden war, einer sehr dünnen Schnur. Diesmal aber ohne eine Lebensrückschau zu sehen, ich wollte nur ganz dringend weg aus dieser Situation denke ich heute. Beide Ereignisse verbindet jedoch die Ruhe und die Nicht-Wertung der Geschehnisse. Deshalb bin ich mir heute ganz sicher, dass das Bewusstsein außerhalb des Körpers existieren kann.

Veränderten sich nach Ihrer Erfahrung als direktes Resultat daraus Ihre Werte oder Überzeugungen? Ja Im Laufe der Jahre dachte ich, dass diese Existenz hier auf der Erde nicht alles sein kann und das sie uns begrenzt.

Hatten Sie nach Ihrer Erfahrung irgendwelche übernatürliche, ungewöhnliche oder besondere Gaben, die Sie vordem nicht hatten? Unsicher Ich weiß nicht, ob dies auch vorher so war, da ich ja noch sehr jung war. Ich bin sehr empathisch, wenn jemand den Raum betritt merke ich gleich an seinen Schwingungen, ob es ihm gut geht oder nicht.

Haben Sie Ihre Erfahrung jemals anderen mitgeteilt? Ja Mittlerweile habe ich mit guten Freunden darüber geredet, aber nicht mehr als 3. Vorher, als Kind, wusste ich nichts über NTE und war sehr erstaunt, später in Büchern zu lesen, dass andere Personen ebenfalls Teile meiner Erfahrung gemacht hatten.

Wussten Sie vor Ihrer Erfahrung bereits irgendetwas über Nahtoderfahrungen (NTE)? Nein

Wie beurteilten Sie die Wirklichkeit Ihrer Erfahrung kurz (Tage oder Wochen) danach? Erfahrung war definitiv real Ich habe nie an der Wahrheit gezweifelt, dafür war die Klarheit des Momentes zu real und für immer in mein Gedächnis eingebrannt.

Wie beurteilen Sie jetzt die Wirklichkeit Ihrer Erfahrung? Erfahrung war definitiv real Die Erinnering an das Ereignis ist in all den Jahren nicht verblasst. Ich tendiere sonst eher dazu, Dinge auch mal zu vergessen, wenn sie mir nicht so wichtig waren. Außerdem hatte ich mit vierzig Jahren einen Verkehrsunfall mit Gedächnisverlust und ich habe sehr viele Dinge vergessen oder musste sie mir erst mühsam wieder in mein Gedächnis zurückrufen, mit der Hilfe von Erzählungen anderer. Meine Erfahrung habe ich jedoch nie vergessen, sie verblasst auch nicht.

Haben sich Ihre Beziehungen als Resultat Ihrer Erfahrung spezifisch verändert? Ja Ich bin mit Sicherheit noch liebevoller und überdenke meine Aktionen.

Haben sich als Resultat Ihrer Erfahrung Ihre religiösen Überzeugungen/Ihre spirituellen Praktiken spezifisch verändert? Ja Ich bin mir heute sicher, dass unser Tod nicht das Ende unserer Bewusstseinsexistenz bedeutet. Ich habe immer noch etwas Angst vor dem Tod aber betrachte ihn jetzt auch als neue Perspektive. Meine Nahtoderfahrung war sicher nicht komplett aber hat mich neugierig gemacht. Außerdem hatte ich mehrere Erlebnisse mit verstorbenen Wesen die mir versicherten, dass alles gut ist und wird, die ebenfalls sehr real waren.

Hat irgendetwas irgendwann in Ihrem Leben irgendeinen Teil der Erfahrung reproduziert? Ja Nur die außerkörperliche Wahrnehmung, die ich zuvor erwähnt habe, im Rahmen der Arzneimittelreaktion. Es war aber nur die Außerkörperlichkeit und die Ruhe, die reproduziert wurden. Nicht das veränderte Sehen, Hören, der Tunnel oder die Lebensrückschau.

Haben die gestellten Fragen und die Informationen, die Sie uns gegeben haben, Ihre Erfahrung genau und umfassend beschrieben? Ja

Gibt es einen oder mehrere Teile Ihrer Erfahrung, die für Sie besonders bedeutungsvoll oder wichtig sind? Die Lebensrückschau, ich versuche, so zu leben, dass ich mich nicht mehr wie damals schämen müsste, wenn es wieder dazu kommt.